In der ungarischen Hauptstadt fand am Samstag ein Ereignis statt, das Historiker wohl einmal als den „Frühjahrsputz der Demokratie“ bezeichnen werden. Zehntausende Menschen strömten auf die Straßen, offenbar einem geheimen Ruf von Oppositionsführer Peter Magyar folgend, um die Nation symbolisch durchzulüften.
Während Regierungschef Viktor Orban seine treuen Anhänger vermutlich in einem Pestizidladen versammelte, um über die neuesten Methoden der Wanzenbekämpfung zu beraten, setzte Magyar auf eine bewährte Strategie: Reden halten, die Menschen nicht für dumm verkaufen und das Thema Korruption erwähnen.
Magyars Frühjahrsputz: Mehr Besen, weniger Milliarden
„Ungarn hat Besseres verdient“, erklärte Magyar kämpferisch, während im Hintergrund wohl irgendwo ein Oligarch nervös seinen Steuerberater anrief. In einer beeindruckenden Neuinterpretation des Nationalfeiertags erinnerte der frischgebackene Demokratie-Messias daran, dass Ungarn in den letzten 15 Jahren von der Orban-Dynastie liebevoll ausgesaugt wurde – wirtschaftlich natürlich. „Er hat Euer Geld gestohlen!“ rief Magyar, und wahrscheinlich überlegte der eine oder andere in der Menge, ob es eine Steuer auf politisches Talent geben sollte.
Aber Magyar blieb nicht bei nostalgischen Rückblicken stehen. Er will handeln. Und zwar nicht nur mit Immobilien, wie gewisse andere Politiker, sondern mit Reformen: Korruption bekämpfen, die Justiz erneuern, sich in der EU nicht wie ein bockiger Teenager aufführen – kurz gesagt, Dinge tun, die in modernen Demokratien als Mindeststandard gelten.
Von Wanzen, Winter und Wiedervereinigung
Orban ließ derweil verlauten, dass seine Kritiker „Wanzen“ seien – eine kühne Analogie, die unweigerlich die Frage aufwirft, ob der Premier plant, bald Insektenspray per Dekret zu regulieren. Vielleicht sollte man ihn erinnern, dass sich Wanzen bekanntermaßen nur dort vermehren, wo es besonders dreckig ist.
Doch Magyar ließ sich davon nicht beirren: „Wir werden gemeinsam den Orban-Winter beenden!“ Ein mutiges Versprechen, denn jeder weiß, dass Autokraten hitzeresistenter sind als ihre Demokratiesimulationen vermuten lassen. Trotzdem bleibt Magyars Mission klar: Das Land wiedervereinen. Ob die Orbán-Familie dann auch unter die staatlich finanzierte Sozialhilfe fällt, ließ er offen.
Meinungsumfragen: Demokratische Wahrsagerei oder echtes Interesse?
Sowohl Orban als auch Magyar kündigten für den 24. März Meinungsumfragen an. Während Orbans Fragen vermutlich in die Richtung „Finden Sie Brüssel oder George Soros schlimmer?“ gehen, fragt Magyar Dinge, die tatsächlich einen Einfluss auf das Leben der Menschen haben – eine radikale Idee in der ungarischen Politik.
Dazu gehören: Steuersenkungen für Geringverdiener, mehr Unterstützung für Rentner und die Frage, ob Ungarn in der EU bleiben soll. Man munkelt, dass Orbans Team bereits an einer Alternativfrage arbeitet: „Würden Sie lieber unter Brüssel oder unter einem Baum in der Puszta leben?“
Fazit: Aufräumen oder weiterwursteln?
Ungarn steht vor einer Weggabelung: Will es weiterhin ein Steuerparadies für Orbans Freunde sein oder doch lieber eine funktionierende Demokratie? Magyar scheint Letzteres anzustreben, doch Orbans politische Staubsauger sind noch stark im Einsatz.
Ob die Wanzen oder der Besen gewinnen – das wird sich zeigen. Doch eines ist sicher: In Budapest herrscht derzeit mehr Spannung als in Orbans Stromrechnungen.
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