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Großrazzia gegen Schwarzarbeit im Baugewerbe: Zoll und Staatsanwaltschaft zerschlagen kriminelles Netzwerk

dimitrisvetsikas1969 (CC0), Pixabay
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Ein umfangreicher Einsatz von Zoll und Staatsanwaltschaft führte am Donnerstag zur Durchsuchung von 20 Objekten in Hessen und Nordrhein-Westfalen. Im Rahmen der Ermittlungen gegen ein weitverzweigtes Schwarzarbeiternetzwerk im Baugewerbe durchkämmten rund 200 Einsatzkräfte Wohn- und Geschäftsräume, wobei zahlreiches Beweismaterial gesichert und mehrere Arbeiter vernommen wurden.

Der Schlag gegen das kriminelle Netzwerk erfolgte unter der Leitung der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts Frankfurt am Main in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Frankfurt. Nach monatelangen Ermittlungen richtet sich der Verdacht gegen sechs Personen im Alter von 34 bis 54 Jahren. Unter den Verdächtigen, die deutsche und türkische Staatsangehörigkeit besitzen, befinden sich vier Männer und zwei Frauen. Die Beschuldigten sollen Sozialversicherungsbeiträge veruntreut, Steuern hinterzogen und die Sozialkasse des Baugewerbes betrogen haben. Ein Teil der Vorwürfe umfasst auch bandenmäßige Strukturen.

Die Ermittler gehen davon aus, dass einige der Beschuldigten Servicefirmen betreiben, die ausschließlich darauf ausgelegt sind, sogenannte „Abdeckrechnungen“ zu erstellen und zu verkaufen. Diese fingierten Rechnungen wurden an Bauunternehmen weitergegeben, die so offiziell Kosten abrechnen konnten, während in Wahrheit Schwarzlöhne ausgezahlt wurden.

Andere Verdächtige betreiben eigenständige Bauunternehmen, die bundesweit aktiv sind. Hier steht der Verdacht im Raum, dass Schwarzarbeit in erheblichem Umfang praktiziert wurde. Die Gelder für die Schwarzlöhne sollen durch die gefälschten Abdeckrechnungen generiert worden sein. Diese Vorgehensweise ermöglichte es den Unternehmen, hohe Summen an den Sozialversicherungsträgern und dem Fiskus vorbeizuschleusen.

Nach ersten Schätzungen beläuft sich der Schaden für Sozialversicherungen und Steuereinnahmen auf etwa 3,9 Millionen Euro. Um Vermögenswerte der Beschuldigten vorläufig zu sichern, wurden Vermögensarreste in Höhe von insgesamt rund 1,6 Millionen Euro verhängt und durch Pfändungen im Zuge des Einsatzes vollstreckt.

An der Großrazzia waren neben dem Hauptzollamt Frankfurt auch Einsatzkräfte aus vier weiteren Hauptzollämtern sowie die Staatsanwaltschaft Frankfurt beteiligt. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Weitere Maßnahmen zur Aufklärung des Netzwerks und zur Sicherstellung der betroffenen Gelder werden folgen.

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