Im Rahmen eines großangelegten Ermittlungsverfahrens gegen eine mutmaßliche Drogenschmugglerbande sind am Freitag zwölf Objekte im Rhein-Main-Gebiet durchsucht und sechs Tatverdächtige festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden, das Hessische Landeskriminalamt (HLKA) und das Zollfahndungsamt Frankfurt am Main gehen davon aus, dass die Gruppe große Mengen Rauschgift aus dem Ausland nach Deutschland eingeführt hat.
Im Zentrum der Ermittlungen steht der mutmaßliche Schmuggel von rund 1,2 Tonnen Marihuana und 200 Kilogramm Kokain aus Thailand und der Dominikanischen Republik. Die Drogen waren per Frachtflug über den Frankfurter Flughafen nach Deutschland gelangt – getarnt als gewöhnliche Paketsendungen. Drei dieser Sendungen konnten bereits beschlagnahmt werden. Der Verbleib der vierten Lieferung, die mutmaßlich Kokain enthielt, ist noch Gegenstand laufender Ermittlungen.
Die Durchsuchungen fanden unter anderem in Frankfurt, Wiesbaden sowie in den Kreisen Groß-Gerau und Main-Kinzig statt. Die Ermittler stellten neben einer kleineren Menge Drogen auch knapp 44.000 Euro Bargeld, wertvollen Schmuck, Designertaschen, mehrere Mobiltelefone, Datenträger und Geschäftsunterlagen sicher.
Unter den Festgenommenen befinden sich zwei Frauen und vier Männer im Alter zwischen 26 und 32 Jahren. Gegen vier von ihnen wurden Haftbefehle erlassen; sie sollen noch heute dem Amtsgericht Wiesbaden vorgeführt werden. Zwei weitere Personen wurden nach Abschluss der Maßnahmen entlassen.
Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden hat zudem Vermögensarreste in Höhe von über 500.000 Euro angeordnet. Die Ermittlungen – insbesondere die Auswertung der sichergestellten Datenträger – dauern an.
Hintergrund:
Die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift Hessen (GER Hessen) wurde 2012 gegründet und bündelt die Kompetenzen von HLKA und Zollfahndung im Kampf gegen organisierte Rauschgiftkriminalität. Sie ist spezialisiert auf grenzüberschreitende und besonders komplexe Ermittlungsverfahren.
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