Am 25. Verhandlungstag des Prozesses wurde eine ehemalige Mitarbeiterin des Außendienstes als Zeugin vernommen. Sie telefonierte auf der Basis von Gewinnkarten mit den Kunden und sollte diese davon überzeugen, sich an einem Steuersparmodell zu beteiligen. Es galt, diese Kunden zu einem Besuchstermin im Büro zu animieren. Das erste Gespräch wurde in der Regel durch den Angeklagten René P., das zweite, quasi das Abschlussgespräch mit dem Notartermin, wurde im Regelfall durch Marian B. durchgeführt, so die Aussagen der Zeuging vor Gericht. Die Zeugin erklärte, dass sie nach rund 6 Monaten ihre Arbeit bei Marian B. beendet hat. Auf die Frage des Vorsitzenden erklärte sie, sie habe auch im Nachgang Kontakt mit Rechtsanwälten am Kurfürstendamm gehabt. Deren Konzept sei gewesen, dem Kunden noch eine zweite Wohnung zu vermitteln, die dann die Verluste der Grüezi Wohnung wettmachen würde.
Ihre Erinnerungen waren aber mehr als trügerisch. Im Internet präsentierte Fotos der von ihr genannten Beteiligten vermochte sie nicht wiederzuerkennen. Sie erwähnte, in einer kleinen Kanzlei am Kurfürstendamm gewesen zu sein. Im Zuge der Vernehmung verwickelte sie sich immer mehr in Widersprüche. Nach Kenntnis von Resch Rechtsanwälten gab es gab es tatsächlich einen Anwalt, der seinen Mandanten zusammen mit einem noch heute tätigen Vertriebler eine solche „Turboimmobilie“ angeboten hat. Da noch zahlreiche Fragen in der Vernehmung der Zeugin offen blieben, entschied sich die Strafkammer dazu, die Zeugin ein weiteres Mal zur Vernehmung vorzuladen. Nächster Verhandlungstag ist der 08.10.2015.
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