Den Bogen in den Koalitionsverhandlungen überspannt haben nach internen Berliner SPD Kreisen die Berliner Grünen und die Berliner DieLinke. Die SPD hätte sich bei Umsetzung der Forderungen der beiden Parteien im neuen Regierungsprogramm kaum noch wiedergefunden. Letztlich wäre ihr kaum mehr als der Job des regierenden Bürgermeisters geblieben. Zu wenig nach Meinung der Berliner SPD. Giffey wollte weder die Linke Verstaatlichungspolitik bei großen Wohnungsunternehmen mitmachen, noch die Grüne Verkehrspolitik der Berliner Grünen. Gut für Berlin und den größten Teil seiner Bürger. Daher überrascht die nachfolgende Meldung nicht wirklich mehr.
CDU und SPD wollen in Berlin über die Bildung einer gemeinsamen Regierung verhandeln. Nach dem SPD-Landesvorstand sprach sich gestern auch die CDU für entsprechende Gespräche aus. Der Landesvorstand votierte einstimmig dafür, wie ein CDU-Sprecher mitteilte.
Damit deutet sich in der seit 2016 von SPD, Grünen und Linken regierten Hauptstadt ein Machtwechsel an, obwohl auch das bisherige Dreierbündnis im neuen Parlament eine Mehrheit hätte. Sollte Schwarz-Rot klappen, müsste die erst seit Dezember 2021 als Regierungschefin amtierende Franziska Giffey (SPD) das Rathaus verlassen. Sie hat ihre Bereitschaft erklärt, in der neuen Landesregierung als Senatorin zu arbeiten. Auch das wohl eine Kehrtwende bei Giffey selber, die eigentlich dann als Fraktionschefin ins Abgeordnetenhaus gehen wollte.
Neuer Regierender Bürgermeister würde in dem Fall der CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner. Einen Regierungschef in Berlin stellte die CDU zuletzt mit Eberhard Diepgen, der von 1984 bis 1989 und von 1991 bis 2001 amtierte.
Die CDU hatte die Wiederholungswahl am 12. Februar mit 28,2 Prozent gewonnen. SPD und Grüne bekamen beide 18,4 Prozent. Die Sozialdemokraten haben mit 53 Stimmen nur einen hauchdünnen Vorsprung vor den Grünen. Sie schnitten so schlecht ab wie noch nie bei einer Abgeordnetenhauswahl. Die Linke kam auf 12,2 Prozent, die AfD auf 9,1. Die FDP flog mit 4,6 Prozent aus dem Parlament.
Seit 17. Februar hatten die Parteien in Sondierungsgesprächen ausgelotet, ob es eine gemeinsame Basis für Koalitionsverhandlungen und für eine Regierungsbildung gibt. Die CDU sprach je dreimal mit SPD und Grünen. SPD, Grüne und Linke kamen ebenfalls dreimal zusammen.
Die Wahl am 26. September 2021 hatte der Berliner Verfassungsgerichtshof wegen „schwerer systemischer Mängel“ und zahlreicher Wahlfehler für ungültig erklärt. Das Gericht ordnete eine komplette Wiederholung an. An der Dauer der fünfjährigen
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