Stellen sich die Entscheidungen so manches Managements einer Beteiligungsgesellschaft im Nachhinein als „schlecht“ heraus, dann müssen das im Regelfall immer die Anleger ausbaden. Denn die haben bei weitem nicht so viele Sicherheiten für ihr Geld wie Banken, wenn diese in Geschäfte der Beteiligungsgesellschaft miteinbezogen waren. Diese unschöne Erfahrung machen nun wohl auch Anleger des GSI Triebwerkfonds 3. Der Fonds wird liquidiert, nicht zum Schaden der beteiligten Banken, sondern zum Schaden vieler Anleger, die hier Kapital investiert hatten. Möglicherweise bekommen sie nur noch 10% des von ihnen investierten Kapitals; es ist unglaublich, was man sich als Fondsgeschäftsführung so alles erlauben darf gegenüber Anlegern. Im Jahr 2008 hat das Emissionshaus GSI Fonds den GSI Triebwerkfonds 3 aufgelegt. Mit einer Mindestbeteiligung von 15.000 Euro investierten viele Kapitalanleger rund 26 Mio. US-Dollar in die Triebwerke als Zielinvestment. Im Bestand des angeschlagenen Fonds waren im Jahr 2008 noch zehn Triebwerke, die sowohl für Airbus- als auch Boeing-Flugzeuge einsetzbar waren. Das Gesamtvolumen des GSI Triebwerkfonds 3 betrug rund 69 Mio. US-Dollar.
Die Differenz zwischen Anlegerkapital und Gesamtinvestition wurde von Banken finanziert, natürlich gegen Abtretung nahezu aller Sicherheiten, die man irgendwie abtreten konnte. Das Geld der Anleger war dabei die Finanzierungsvoraussetzung für die Bank, denn diese wollte maximal 60% des Kaufpreises finanzieren, um das Risiko zu minimieren. Dumm dastehen tun wieder einmal nur die Anleger. Wundert das noch jemanden?
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