Die Europäische Union plant, ab dem Jahr 2026 das Erlösmodell von Neobrokern wie „Scalable Capital“ und „Trade Republic“ zu verbieten. Diese Broker verdienen ihr Geld durch das sogenannte Payment for Order Flow (PfOF), bei dem sie für das Weiterleiten von Kundenorders an bestimmte Börsen bezahlt werden.
Dadurch können sie günstige Transaktionsgebühren anbieten. Die EU argumentiert, dass Anleger durch dieses Modell nicht den besten Preis erzielen, da die Neobroker durch die PfOF-Verträge andere Börsen ausschließen.
Einige Experten unterstützen das Verbot, da sie es als Regulierung des „Wilden Westens“ des Finanzmarktes betrachten und im Interesse der Verbraucher sehen. Andere, wie die „Stiftung Warentest“, argumentieren jedoch, dass es keine Belege dafür gibt, dass Anleger bei Neobrokern höhere Preise zahlen als an anderen Handelsplätzen. Kritiker des Verbots, darunter der Mitgründer von „Scalable Capital“, Erik Podzuweit, befürchten, dass der günstige Handel und kostenlose Sparpläne für Verbraucher verloren gehen könnten.
Sie vermuten, dass große Börsen Lobbyarbeit geleistet haben, um ihre Monopolstellung nicht durch Neobroker zu gefährden. Einige sehen das Verbot als Anschlag auf die Demokratisierung der Geldanlage und warnen davor, dass die Aktienkultur in Deutschland wieder zerstört werden könnte
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