Vier Tage nach dem Anschlag auf den slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico ist er außer Lebensgefahr. Vizeregierungschef Robert Kalinak erklärte am Sonntag, dass keine direkte Lebensgefahr mehr bestehe, jedoch sei Ficos Zustand weiterhin ernst und er benötige intensivmedizinische Behandlung.
Gesundheitszustand und Behandlungsfortschritt
Milan Urbani, stellvertretender Leiter der Klinik in Banska Bystrica, bestätigte, dass Fico nicht mehr in Lebensgefahr sei, aber weiterhin einen langen Genesungsprozess vor sich habe. Eine Überstellung nach Bratislava sei momentan nicht möglich.
Hintergrund des Anschlags
Der 59-jährige Fico wurde am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung in Handlova durch mehrere Schüsse schwer verletzt und musste notoperiert werden. Am Freitag folgte ein weiterer Eingriff. Gesundheitsministerin Zuzana Dolinkova sagte, dass die zweite Operation zu einer stabilen, aber immer noch ernsten Prognose beigetragen habe.
Untersuchungshaft für Attentäter
Der mutmaßliche Attentäter, ein 71-jähriger ehemaliger Wachmann und Hobbyschriftsteller aus Levice, wurde festgenommen und befindet sich in Untersuchungshaft. Innenminister Matus Sutaj Estok bezeichnete ihn als Einzelgänger, der über den Ausgang der Präsidentschaftswahl verärgert war. Die Behörden prüfen, ob er allein gehandelt hat.
Politischer Hintergrund und Reaktionen
Fico, der im Oktober erneut Regierungschef wurde, stoppte die Militärhilfe für Kiew und sorgte mit umstrittenen Entscheidungen für Massenproteste. Die Slowakei ist politisch gespalten zwischen einem proeuropäischen Lager und Nationalisten. Präsidentin Zuzana Caputova und ihr Nachfolger Peter Pellegrini riefen zur Versöhnung auf und luden die Parteichefs zu einem Treffen ein, an dem die Smer-Partei jedoch nicht teilnehmen wird.
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