Experten haben die Entscheidung kritisiert, den mit dem Coronavirus infizierten US-Präsidenten Donald Trump mit einem nicht zugelassenen Medikament zu behandeln, das sich noch in der Erprobungsphase befindet. „Wir sollten dem Präsidenten dieses Medikament nicht verabreichen, bevor seine Wirksamkeit bewiesen ist“, schrieb der Notfallmediziner Jeremy Faust vom Brigham and Women’s-Krankenhaus in Boston im Kurzmitteilungsdienst Twitter.
„Es ist schlechte Wissenschaft, schlechte Medizin und schlechte Ethik, mächtigen Leuten unerprobte Dinge zu geben, die man normalen Leuten nicht gibt“, kritisierte Medizindozent Vinay Prasad von der Universität von Kalifornien in San Francisco.
Trumps Leibarzt Sean Conley hatte zuvor mitgeteilt, vor seiner Verlegung ins Krankenhaus sei der US-Präsident mit einem experimentellen Antikörper-Cocktail behandelt worden. Als „Vorsichtsmaßnahme“ habe der 74-Jährige eine Dosis synthetischer Antikörper des US-Pharmakonzerns Regeneron erhalten.
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In der von der Coronavirus-Pandemie im Frühjahr besonders hart getroffenen Provinz Bergamo in Italien waren mehr als 42 Prozent der Bevölkerung mit dem Erreger SARS-CoV-2 infiziert. Das ergab eine Studie mit fast 21.500 Menschen aus der Region Val Seriana – mehr als ein Viertel der dortigen erwachsenen Bevölkerung, wie die örtlichen Gesundheitsbehörden mitteilten.
Bei etwa 9.000 Menschen ließ sich die Infektion demnach im Blut nachweisen. Bei den allermeisten davon war sie zum Untersuchungszeitpunkt im Juli bereits abgeklungen, bei 154 Personen ließ sich das Virus noch im Nasen-Rachen-Abstrich nachweisen.
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Die zentrale Feier zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit in Potsdam steht in diesem Jahr im Zeichen der Coronavirus-Pandemie. Tausende Gäste werden heute erwartet, wegen der Hygiene- und Abstandsregeln können aber nur 130 Gäste beim ökumenischen Gottesdienst und 230 Gäste beim anschließenden Festakt dabei sein. Dort werden unter anderem die Spitzen des Staates und Ehrenamtler erwartet, die zu Bürgerdelegationen der Länder gehören.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird beim Festakt die Hauptansprache halten. Gastgeber ist Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), der als amtierender Präsident des Bundesrates ebenfalls eine Rede hält. Für ein buntes Programm wollen unter anderem Roland Kaiser, Mia, Mark Forster, das Filmorchester Babelsberg sowie Anna Loos und Günther Jauch sorgen. Das ZDF überträgt den Gottesdienst live, die ARD den Festakt. Die „Einheits-Expo“, auf der sich Länder und Verfassungsorgane in der Innenstadt in Glaspavillons zeigen, geht morgen zu Ende.
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Trotz wachsenden Drucks in Weißrussland wollen Frauen heute zu Tausenden gegen Machthaber Alexander Lukaschenko protestieren. Die Demonstrantinnen versammeln sich in der Innenstadt. Die Proteste richten sich gegen Polizeigewalt und massenhafte Festnahmen, wie die Organisatorinnen mitteilten. Die traditionelle Samstagdemonstration sei als ein „Blumenmarsch“ geplant, hieß es.
Die Demonstrantinnen wurden aufgerufen, vorsichtig zu sein und sich unter die Fußgänger zu mischen. Es ist das achte Wochenende in Folge mit großen Protesten gegen den als „letzten Diktator Europas“ verschrienen Lukaschenko.
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