Knapp ein Jahr vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich beginnt Staatschef Emmanuel Macron gestern eine „Tour de France“: Bei einer Rundreise durchs Land will der 43-Jährige den Franzosen nach eigenen Worten „den Puls messen“. Damit will er die Chancen für eine Wiederwahl ausloten, bevor er seine Kandidatur offiziell erklärt.
Zunächst bereist Macron den Südwesten Frankreichs. Der Präsident wurde zuerst in Saint-Cirq-Lapopie nördlich von Toulouse erwartet, einer spektakulär gelegenen Felsgemeinde mit rund 200 Einwohnerinnen und Einwohnern, die normalerweise zahlreiche Besucher anzieht.
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Im Fall des getöteten Afroamerikaners George Floyd hat die zuständige Staatsanwaltschaft 30 Jahre Haft für den verurteilten Ex-Polizisten Derek Chauvin gefordert. Die Staatsanwaltschaft von Minnesota bezeichnete Chauvins Handeln in Gerichtsunterlagen gestern als „ungeheuerlichen Missbrauch“ seiner Position. Chauvins Anwälte forderten hingegen eine Haftstrafe, die mit der Untersuchungshaft bereits abgesessen wäre, sowie eine Bewährungsstrafe.
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Die Wiener Verhandlungen über die Rückkehr der USA und des Iran zum Atomabkommen werden auf kommende Woche vertagt. Donnerstag in acht Tagen solle weiterverhandelt werden, sagten zwei Diplomaten gestern. Die Verhandlungen steuern laut europäischen Diplomaten nun auf die heikelste Phase zu. Bei der jüngsten Gesprächsrunde in Wien, die gestern zu Ende ging, seien wichtige Aspekte einer Lösung erarbeitet worden.
„Die schwierigsten Entscheidungen liegen jedoch noch vor uns“, hieß es aus Kreisen europäischer Verhandler. Der EU-Verhandlungsführer und Chefkoordinator der Gespräche, Enrique Mora, gab sich zuversichtlich. „Ich bin sicher, dass wir in der nächsten Runde endlich eine Einigung erzielen werden“, sagte Mora vor Journalisten.
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In Nicaragua hat die Polizei die oppositionelle Politikerin Cristiana Chamorro in ihrem Haus festgesetzt. Die Polizei habe Chamorro unter Hausarrest gestellt und ihr Anwesen in der Hauptstadt Managua besetzt, schrieb ihr Bruder, der Journalist Carlos Chamorro, in einem Beitrag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter gestern.
Die Polizeiaktion folge auf einen Antrag der Staatsanwaltschaft, Chamorro wegen Geldwäsche und anderer Verbrechen zu verhaften, erklärten die Justizbehörden. Ein Gericht hatte dem Antrag stattgegeben, der zudem Chamorro von allen öffentlichen Ämtern aufgrund der gegen sie eingeleiteten strafrechtlichen Ermittlungen ausschließt.
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Nach Unstimmigkeiten und stornierten Flügen zwischen Deutschland und Russland darf die Lufthansa nach eigenen Angaben wieder in Moskau und Sankt Petersburg landen. Sie habe die Genehmigung für den kompletten Juni bekommen, sagte eine Unternehmenssprecherin gestern Abend der dpa.
Zwei für heute Vormittag geplante Flüge von Frankfurt waren storniert worden, weil von der zuständigen russischen Behörde keine rechtzeitige Genehmigung erfolgt war, wie das Verkehrsministerium in Berlin zuvor mitgeteilt hatte.
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