Angesichts eines starken Anstiegs von neuen Infektionen mit der Delta-Variante des Coronavirus will der britische Premierminister Boris Johnson einer Zeitung zufolge die Einschränkungen im Land verlängern. Diese sollten nicht am 21. Juni, sondern erst am 19. Juli aufgehoben werden, berichtete „The Sun“ gestern. Bei einer niedrigen Zahl von Krankenhausfällen könne es auch eine Öffnung bereits am 5. Juli geben, hieß es.
Johnson soll am Montag eine Entscheidung über ein Ende der Maßnahmen bekanntgeben. Zwar haben in Großbritannien inzwischen mehr als drei Viertel der Bevölkerung mindestens eine Impfdosis erhalten. Trotzdem stieg neusten Daten zufolge die Zahl der täglichen Neuinfektionen auf 8.125. Das ist der höchste Wert seit Ende Februar.
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Die USA und Mexiko schieben nach einem Bericht von Amnesty International Tausende unbegleitete Kinder ohne ausreichende Fallprüfung in die Länder ab, aus denen sie flüchten. Nur Stunden nach ihrer Ankunft würden fast alle mexikanischen Kinder, die in den USA Zuflucht suchten, wieder über die Grenze geschickt, teilte die Menschenrechtsorganisation gestern mit.
Mexikanische Behörden schoben demnach ihrerseits die überwiegende Mehrheit unbegleiteter Kinder aus Mittelamerika in deren Heimatländer ab – aus denen sie oft wegen Gewalt oder Drohungen geflüchtet seien. Die meisten hätten Familienangehörige in den USA und wollten zu ihnen.
In den vergangenen Monaten sind die Zahlen der Geflüchteten, die versuchen, über Mexiko in die USA zu gelangen, deutlich gestiegen. Im Mai verzeichnete der US-Grenzschutz CBP mehr als 180.000 illegale Übertritte der Südgrenze – so viele wie seit 20 Jahren nicht mehr in einem Monat. Darunter sind auch viele unbegleitete Minderjährige, obwohl die Zahl derer aus Mittelamerika zuletzt sank.
US-Präsident Joe Biden behält bisher die Regelung seines Vorgängers Donald Trump bei, wegen der Coronavirus-Pandemie alle Geflüchteten ohne Papiere an der Südgrenze zurückzuweisen – auch Asylsuchende. Bei unbegleiteten Minderjährigen macht sie aus humanitären Gründen eine Ausnahme – dem Bericht zufolge aber nicht bei mexikanischen Kindern.
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Die Staats- und Regierungsspitzen der sieben führenden Industrienationen (G-7) haben sich einem Insider zufolge bei ihrem Gipfel weitgehend einig gezeigt über die Notwendigkeit weiterer Konjunkturhilfen. Auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel habe das unterstützt, sagte eine mit der Diskussion vertraute Person gestern der Nachrichtenagentur Reuters.
Zudem hätten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Auffassung vertreten, dass der Anstieg der Inflation in vielen Staaten nach dem Ende der Lockdowns vorübergehender Natur sein werde. Insbesondere die USA haben ihre Verbündeten aufgerufen, zunächst die Konjunkturhilfen beizubehalten, die wegen der Pandemie eingeführt worden waren.
In der Amtszeit des früheren Präsidenten Donald Trump hat sich die US-Regierung laut einem Bericht der „New York Times“ heimlich Zugang zu Daten mehrerer demokratischer Abgeordneter beschafft. Betroffen seien Parlamentarier aus dem Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses sowie Mitarbeitende und Familienangehörige gewesen, schrieb das Blatt unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen.
Konkret ging es demnach um die Parlamentarier Adam Schiff und Eric Swalwell. Die interne Aufsicht im Justizministerium unter dem jetzigen Präsidenten Joe Biden kündigte gestern eine Untersuchung an.
Die Demokraten im Kongress reagierten empört auf die Enthüllung und sprachen von Machtmissbrauch. Der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, verlangte, die Ex-Justizminister unter Trump, William Barr und Jeff Sessions, müssten zu den Anschuldigungen unter Eid aussagen – notfalls mit einer Vorladung.
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