Hacker aus Russland und China haben nach Angaben des US-Unternehmens Microsoft zuletzt gezielte Cyberangriffe im Zusammenhang mit der anstehenden Präsidentschaftswahl verübt. Die Attacken hätten auf Mitarbeiter aus den Wahlkampflagern von Präsident Donald Trump sowie dem Herausforderer der Demokraten, Joe Biden, gezielt und seien vereitelt worden, teilte Microsoft gestern mit.
„In den vergangenen Wochen hat Microsoft Cyberangriffe entdeckt, die auf Personen und Organisationen abzielen, die an den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen beteiligt sind“, erklärte Microsofts Vizepräsident Tom Burt. Es verdeutliche, dass „ausländische Gruppen ihre Bemühungen im Hinblick auf die Wahlen im Jahr 2020 wie erwartet verstärkt haben“. Das stehe im Einklang mit dem, was die US-Regierung und andere Kreise berichtet hätten.
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Libyens Kriegsgegner haben sich nach eigenen Angaben nach fünftägigen Gesprächen in Marokko über die Besetzung von Schlüsselpositionen in dem Bürgerkriegsland geeinigt. Es sei eine „umfassende Vereinbarung über Kriterien und Mechanismen“ erreicht worden, hieß es gestern in einer gemeinsamen Erklärung. Einzelheiten wurden nicht genannt.
Ende des Monats wolle man sich zu weiteren Gesprächen bezüglich der Umsetzung des Abkommens wieder treffen. Mehr als zwei Wochen nach Verkündung einer Waffenruhe hatten sich die libyschen Konfliktparteien am 7. September zu Gesprächen in der marokkanischen Stadt Bouznika getroffen.
Vor den Friedensgesprächen zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban hat US-Präsident Donald Trump einen deutlichen Truppenabbau in Afghanistan angekündigt. Trump sagte gestern im Weißen Haus, die Zahl der US-Soldaten werde „in sehr kurzer Zeit“ auf 4.000 reduziert werden. Zuletzt waren noch etwa 8.600 US-Soldaten in Afghanistan.
Laut Trump wurden seit Anfang Februar keine US-Soldaten in dem Land mehr getötet. „In Afghanistan werden große Fortschritte erzielt.“ Trump kündigte an, US-Außenminister Mike Pompeo werde zu den Friedensgesprächen nach Doha im Golfemirat Katar reisen, die am Wochenende beginnen sollen.
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Im Nordosten der Demokratischen Republik (DR) Kongo sind bei zwei Angriffen innerhalb weniger Tage mindestens 58 Menschen getötet worden. Nach Behördenangaben starben durch Attacken mutmaßlicher Islamisten in der Provinz Ituri am Dienstag 23 Menschen und gestern 35. Große Teile der Bevölkerung seien aus ihren Häusern geflohen.
Die Behördenvertreter machten Kämpfer der islamistischen Miliz Alliierte Demokratische Kräfte (ADF) für die Angriffe verantwortlich. Streitkräfte seien an Ort und Stelle und stünden „in Kontakt mit dem Feind“, sagte Adjio Gidi, der Innenminister von Ituri.
„Menschen sind durch alle Arten von Waffen wie Messern und Schusswaffen getötet worden“, sagte Richard Balengilyao aus einer der örtlichen Gemeinden. Die kongolesische Armee suche mit Hilfe Einheimischer immer noch nach Opfern. Zudem würden 17 Menschen vermisst, die vermutlich entführt worden seien.
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Die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie beschäftigen heute die Wirtschafts- und Finanzminister der Europäischen Union. Der deutsche Finanzminister Olaf Scholz hat im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft zu einem informellen Treffen nach Berlin geladen. Für Österreich nimmt Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) teil.
Thema ist unter anderem die Umsetzung des vereinbarten Konjunkturprogramms im Umfang von 750 Milliarden Euro. Zudem soll es um die Besteuerung globaler Unternehmen und eine engere Verzahnung der Finanzmärkte gehen. Blümel erwartet im Besonderen auch Gespräche über Coronavirus-Hilfen für den Tourismus.
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Sieben südliche EU-Staaten fordern im Streit um Erdgaserkundungen im östlichen Mittelmeer einen raschen Kurswechsel des NATO-Mitglieds Türkei. Die Partner seien mit Griechenland und Zypern solidarisch, sagte der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte gestern Abend am Rande von Gipfelberatungen auf der Mittelmeerinsel Korsika.
Contes griechischer Amtskollege Kyriakos Mitsotakis erklärte laut einer offiziellen Übersetzung: „Die Türkei muss die Forschungen unterlassen.“ Er forderte Ankara auf, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Im östlichen Mittelmeer-Raum hat sich die Lage zuletzt gefährlich angespannt. Die Türkei sucht nach Erdgasvorkommen. Griechenland und Zypern sind der Ansicht, dass die Bohrungen in ihren Seegebieten erfolgen und damit illegal sind. Ankara weist das zurück.
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