Der frühere Verteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg (CSU) erwartet einen großen Basar beim Aushandeln der neuen Berliner Koalition, sollte eine Jamaika-Variante aus Union, FDP und Grünen zustande kommen.
„Wir werden Teppichhändler erleben, die aus ganz unterschiedlichen Richtungen ihre Produkte anbieten wollen“, so Guttenberg, der nicht mit Kritik am politischen Betrieb sparte. Er erlebe aus seiner distanzierten Perspektive, dass die Medienszene ganz schön „hyperventiliert“ im Schatten des AfD-Erfolgs.
Er habe im Moment keine Lust, in den Politbetrieb einzusteigen, so Guttenberg heute in einem englischsprachigen Interview auf der Tech-Konferenz „Darwin’s Circle“ in Wien: „Ich werde nicht ruhig bleiben, aber ich bin in der komfortablen Situation, meine Meinung zu sagen.“
Bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin geht es nur um Posten und Klientelpolitik, dabei sollte eine Bundesregierung immer alle Bürger vertreten, auch die, von denen sie nicht gewählt worden sind. Den Grünen und der FDP geht es aber auch darum, wieder „am Tisch der Macht zu sitzen“. Opposition ist blöd, da kommt man nicht an die Fleischtöpfe und kann für seine Klientel kaum etwas erreichen. Gerade Lindner wird nun von vielen Unternehmern, die ihn gefördert haben, und seiner Partei- die FDP, die Rechnung präsentiert bekommen. Die wollen keine grünen Positionen umgesetzt sehen.
Der schwierigste Kandidat wird sicherlich die CSU mit Horst Seehofer sein, denn der muss echte Big Points bei den Koalitionsverhandlungen machen, sonst war es das für ihn in Bayern. Lässt sich die CSU in Berlin am Koalitionstisch zu billig abspeisen, werden das die Gegner von Seehofer sicherlich genüsslich ausnutzen, um Seehofer zu stürzen.
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