Der Spielwarenhersteller Haba aus Bad Rodach in Bayern, der finanzielle Schwierigkeiten durchläuft, hat Einzelheiten zu den geplanten Personalmaßnahmen bekannt gegeben. Demnach beabsichtigt das Unternehmen, etwa 700 Stellen zu streichen. Die IG Metall hatte zuvor eine schnelle Klärung über die Perspektive des Unternehmens verlangt.
Aufgrund der weitreichenden Restrukturierungspläne und der Beendigung der Bekleidungsmarke Jako-o soll sich die Personalstruktur signifikant ändern. Haba zielt darauf ab, in Zukunft mit rund 1.000 Angestellten und einer optimierten Führungsebene effizienter zu arbeiten. Vor diesem Hintergrund kündigte auch Playmobil, ein anderer Spielzeughersteller, kürzlich den Abbau von 700 Arbeitsplätzen an.
Als Grund für die wirtschaftlichen Probleme nannte Haba Fehlentscheidungen auf leitender Ebene. Daraufhin wurde die Führungsmannschaft ausgewechselt. Auch die IG Metall machte strategische Fehler verantwortlich und betonte, sowohl das Management als auch die Gesellschafter müssten handeln.
Nach der im September angemeldeten Insolvenz in Eigenverwaltung präsentierte Haba seinen Mitarbeitern ein Sanierungskonzept. Dieses umfasst auch die Schließung des Produktionsstandorts in Eisleben. Zukünftig soll sich Haba auf qualitativ hochwertige Spielwaren und Spiele konzentrieren, während sie mit „Haba Pro“ die Marktführung bei Möbeln für Kinderbetreuungseinrichtungen ausbauen möchten.
Zurzeit beschäftigt Haba 1.677 Personen, wobei seit der Ankündigung des Stellenabbaus bereits viele Mitarbeiter das Unternehmen verlassen haben. Noch im Juli betrug die Mitarbeiterzahl etwa 2.000.
Das 1938 gegründete Unternehmen ist ein bedeutender Arbeitgeber in der Region Coburg. Der Landrat von Coburg, Sebastian Straubel, bezeichnete die Insolvenz von Haba als einen schweren Rückschlag für die Region, betonte jedoch, dass das Unternehmen in der Vergangenheit gezeigt habe, schwierige Zeiten überwinden zu können.
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