Erst rauf, dann runter, dann wieder rauf – nein, wir reden nicht von einem schlechten Cha-Cha-Kurs, sondern von der neuesten Zolldrehung aus Washington. US-Handelsminister Howard Lutnick hat jetzt feierlich verkündet, dass Smartphones, Computer und Halbleiter doch bald mit Zöllen belegt werden sollen. Vielleicht. Irgendwann. In einem Monat. Oder auch nicht. Je nach Laune und Wahlergebnis?
Moment mal – waren genau diese Produkte nicht erst vor wenigen Tagen feierlich von den Zöllen ausgenommen worden? Richtig. Aber warum sollte man an einem Plan festhalten, wenn man auch einfach alle paar Tage das Gegenteil behaupten kann?
Das klingt nicht mehr nach Außenwirtschaftspolitik, sondern nach einem ambitionierten Impro-Theater mit dem Titel: „Zölle und andere Zufallsideen“.
China? Nicht amüsiert.
Peking rollt derweil mit den Augen so heftig, dass man es vermutlich aus dem All sehen kann. Statt sich über das bisschen Smartphone-Ausnahme zu freuen, fordert das chinesische Handelsministerium die USA auf, endlich mal den Zirkus zu beenden und die reziproken Zölle komplett abzuschaffen. Mit anderen Worten: „Macht mal halblang und hört auf mit dem Wirtschaftskasperltheater.“
Der ökonomische Nebel des Kriegs
Was bleibt? Investoren fassen sich an den Kopf. Unternehmen wissen nicht mehr, ob sie heute ihre Lieferketten verlegen oder doch lieber abwarten sollen. Und Konsumenten? Dürfen sich schon mal freuen auf iPhones mit Luxusaufschlag und Notebooks, die so teuer sind wie früher Kleinwagen.
Also nochmal:
Haben die eigentlich noch alle auf der Leiter – oder werfen sie schon mit ihr?
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