Haben wir bald 10% Inflation in der Eurozone?

Published On: Dienstag, 29.11.2011By

Seit Mai 2010 kauft die Europäische Zentralbank (EZB) Staatsanleihen – entgegen ihren Statuten.

Anleihen im Wert von 203,5 Mrd. Euro hält die Zentralbank aktuell in ihren Büchern – überwiegend von Schuldenstaaten wie Griechenland und zuletzt auch Italien. Die EZB begründet die Käufe mit der Stützung der Märkte, marode Staaten müssen so keine utopischen Zinsen für ihre Schulden bezahlen. Doch, je weiter die EZB ihre Geldschleusen öffnet, umso größer ist die Gefahr der Geldentwertung. Ökonom Lüder Gerken hat nun vor einer Inflationsrate von knapp unter zehn Prozent in der Eurozone gewarnt. Er rechne damit, dass die meisten Regierungen in der Eurozone und die EZB politisch eine Inflationsrate von knapp unter zehn Prozent in Kauf nähmen, „in der Hoffnung, dass die Deutschen dabei nicht allzu sehr aufmucken“, sagte der Vorsitzende des Freiburger Centrums für Europäische Politik der Neuen Osnabrücker Zeitung vom Dienstag. Inflationsgefahr drohe insbesondere, wenn die EZB den bereits begonnenen Aufkauf von Staatsanleihen hilfsbedürftiger Euro-Länder stark ausweite.

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