Manchmal frage ich mich, ob wir wirklich die richtigen Leute in unseren Parlamenten sitzen haben. Es kommt mir oft so vor, als würden wir von Möchtegern-Experten regiert – Menschen, die nichts anderes gelernt haben, als in der Politik Karriere zu machen. Fachwissen? Fehlanzeige. Sie steigen die Karriereleiter in ihrer Partei hoch, ohne jemals wirklich außerhalb der politischen Blase gearbeitet zu haben. Das sehe ich besonders kritisch, wenn ich mir anschaue, wer in den wichtigen Ämtern sitzt.
Warum darf zum Beispiel in Deutschland ein Kinderbuchautor Wirtschaftsminister sein? Oder ein Philosoph Finanzminister? Ich meine, das sind Bereiche, in denen wirklich tiefes Fachwissen gefordert ist. Es geht hier um Entscheidungen, die Millionen Menschen betreffen – unsere Wirtschaft, unser Geldsystem – und dann führt diese Ministerien jemand, der vielleicht zwar politisches Geschick, aber keine echte fachliche Expertise hat. Ich frage mich: Wie kann das sein?
Und dann die Abgeordneten in den Länderparlamenten – oft scheinen sie mir einfach auf der Suche nach einer sicheren Position zu sein. Ist das der eigentliche Grund, warum viele in die Politik gehen? Sich versorgen und gut bezahlt werden, ohne jemals wirkliche Verantwortung zu tragen? Oft werden sie ja nicht mal direkt von den Bürgern gewählt, sondern kommen über die Landeslisten in die Parlamente. Diese Politiker sind vor Ort in ihrem Wahlkreis oft kaum bekannt, sie haben keine echte Verbindung zu den Menschen, die sie angeblich vertreten sollen. Trotzdem sitzen sie dann mit Top-Gehältern in den Parlamenten und vertreten nicht die Interessen des Volkes, sondern vor allem die ihrer Partei.
Das System mit den Landeslisten finde ich sowieso fragwürdig. Diese Abgeordneten müssen sich nicht wirklich vor den Wählern in ihrem Wahlkreis verantworten, sondern nur ihrer Partei gefallen, damit sie weiterhin auf den Listenplätzen stehen. Es fühlt sich manchmal so an, als wären sie eher Parteisoldaten als Volksvertreter. Was mir fehlt, ist der direkte Kontakt zwischen Politikern und Bürgern – dass sie wirklich wissen, was die Menschen bewegt und danach handeln.
Aber zurück zum Thema der Qualifikation: Warum gibt es keine Anforderungen an die Qualifikationen von Politikern? In jedem anderen Beruf werden spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten vorausgesetzt, nur in der Politik scheint es egal zu sein, ob jemand überhaupt für das Amt geeignet ist. Ist es nicht absurd, dass wir jemanden als Gesundheitsminister haben können, der vielleicht noch nie im Gesundheitssystem gearbeitet hat? Oder einen Verteidigungsminister ohne militärischen Hintergrund? Ich verlange ja nicht, dass jeder Politiker ein Experte in allem ist – aber ein gewisses Maß an Fachkompetenz sollte doch Grundvoraussetzung sein, oder?
Es ärgert mich auch, dass die Politiker oft den Eindruck erwecken, dass sie eher die Interessen ihrer Partei als die der Bevölkerung vertreten. Wenn sie erstmal im Amt sind, scheint es vor allem darum zu gehen, die eigene Karriere abzusichern und die Parteilinie zu vertreten, anstatt wirklich für das Gemeinwohl zu arbeiten. Diese mangelnde Nähe zum Bürger und die fehlende Rechenschaftspflicht gegenüber den Wählern führen dazu, dass viele das Vertrauen in die Politik verlieren. Ich merke es ja selbst – ich fühle mich oft nicht wirklich vertreten.
Insgesamt habe ich das Gefühl, dass unser politisches System in Teilen überarbeitet werden müsste. Es braucht mehr Transparenz, mehr Qualifikation und vor allem mehr Nähe zu den Menschen, die von den Entscheidungen betroffen sind. Natürlich gibt es keine einfachen Lösungen, aber ich bin überzeugt, dass wir Politiker brauchen, die sowohl Fachkompetenz als auch echte Leidenschaft für das Gemeinwohl mitbringen – und nicht nur Parteikarrieristen, die sich durch Netzwerke und Listenplätze nach oben arbeiten.
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