Habona sieht den Erfolg des „einzigartigen Konzeptes“ zum einen durch die fünf bereits platzierten Fonds und insbesondere durch die „erfolgreiche“ Auflösung des ersten Fonds bestätigt. Es stellt sich nun die Frage, was „erfolgreich“ ist? Der Einzelhandelsimmobilien Fonds 01 befindet sich planmäßig in der Liquidation, nachdem der gesamte Immobilienbestand im Jahr 2016 veräußert wurde. Der durchschnittliche Gesamtmittelrückfluss vor Steuern auf Anlegerebene soll gemäß der vorläufigen Schlussabrechnung 131 Prozent betragen. Unerwähnt bleibt allerdings in den meisten Unterlagen, dass das ursprünglich prospektierte Ergebnis mit 141,66 Prozent deutlich höher lag und damit klar verfehlt wurde. Auch die Gründe für diese unterdurchschnittliche Performance sucht man in der Unternehmenskommunikation vergeblich.Dabei hätte man eigentlich ein fulminantes Ergebnis erwarten können. Die Immobilienmärkte, insbesondere im deutschen Einzelhandel, sind in den letzten Jahren hervorragend gelaufen. Der Fonds 01 wollte die Immobilien planmäßig in den Jahren 2010 und 2011 zum 12-fachen der Jahresmiete erwerben und im Jahr 2016 zum 12,6-fachen verkaufen. Heute liegen die Faktoren im Bereich 14 bis 15. Allein durch diese über Plan liegende Faktorsteigerung wäre also eine zusätzliche Wertsteigerung von 11 bis 19 Prozent zu erwarten. Die Wirkung auf die Eigenkapitalrendite ist höher, weil ein Teil der Anschaffungskosten über Fremdkapital finanziert wurde.
Oder anders gedacht: Die anfängliche Jahresmiete des Immobilienportfolios lag – gemäß den Ausführungen im aktuellen Verkaufsprospekt des Fonds 06 – bei etwa 1,73 Millionen Euro. Bei einem Eigenkapital von 10,7 Millionen Euro bedeutet also jede Faktorerhöhung um eine Jahresmiete ein zusätzliches Ausschüttungspotential von 16 Prozent (1,73 Mio. Euro / 10,7 Mio. Euro). Wie man bei dieser Ausgangslage die ursprüngliche Prognose so deutlich verfehlen kann, sollte sich jeder aktuelle und potentielle Habona-Anleger detailliert erklären lassen.
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