Der frühere haitianische Diktator Jean-Claude „Baby Doc“ Duvalier ist nach fast 25 Jahren im Exil überraschend in seine Heimat zurückgekehrt.
Duvalier landete am Sonntagnachmittag (Ortszeit) an Bord einer Air-France-Maschine in Port-au-Prince und wurde am Flughafen von Anhängern begrüsst. Der Ex-Diktator wurde bei der Ankunft auch von mehreren seiner früheren Mitarbeiter in Empfang genommen. Darunter waren sein damaliger Aussenminister Adrien Raymond und der frühere Chef der Präsidentengarde Christophe Dardompré. Am Flughafen hatten sich ausserdem zahlreiche Journalisten und Neugierige eingefunden.
Duvalier, der von seiner Ehefrau Véronique begleitet wurde, trug einen dunklen Anzug und Krawatte. Er verhielt sich ruhig und äusserte sich nicht gegenüber wartenden Journalisten. Er wurde zunächst in ein Büro der Einwanderungsbehörde geführt.
Duvalier war 1986 bei einem Volksaufstand ausser Landes gejagt worden und lebte zuletzt in Paris. In Frankreich wollte sich eine Sprecherin des Aussenministeriums in der Nacht zum Montag nicht näher zu der Abreise Duvaliers äussern. Sie habe von den Meldungen gehört, habe aber «keine Information» und könne auch nicht bestätigen, dass sich Duvalier nicht mehr in Frankreich aufhalte.
Viele Haitianer hatten bei Duvaliers Sturz vor Freude getanzt und gehofft, er werde niemals mehr zurückkehren. Eine Hand voll Anhänger hatte sich aber für seine Rückkehr eingesetzt und eine Stiftung gegründet, um das Image des einstigen Tyrannen aufzupolieren und seine Partei wiederzubeleben.
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