Am Donnerstag ist eine „exklusive“ Titelstory des Boulevardblatts „New York Post“ mitten in die TV-Debatte von US-Präsident Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden geplatzt. Sie beruhte auf angeblichen E-Mails von Joe Bidens Sohn, die beweisen sollten, dass der Vater als Vizepräsident zugunsten der Geschäfte Hunter Bidens interveniert habe.
Diese seit Wochen in rechtsextremen Kreisen angekündigte Überraschung geriet zum Rohrkrepierer. Facebook, Twitter und Youtube reagierten schnell und koordiniert. Von Trumps Wahlkampfteam abwärts sperrte Twitter zahlreiche prominente Konten, Facebook blockte jede Verbreitung des Materials und YouTube löschte hunderte Accounts. Diesmal waren die Konzerne vorbereitet, sie hatten diese Großkampagne seit Monaten beobachtet und deren Aufbau schon früh gestört.
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In Bangkok hat es erneut große Proteste gegen die Regierung von Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha gegeben. Rund 23.000 Menschen demonstrierten heute trotz eines Versammlungsverbots an verschiedenen Orten der Stadt, wie die thailändische Polizei mitteilte. Die Demonstrationen seien ohne Zwischenfälle verlaufen. Die Polizei griff nicht ein.
Die Regierung hatte zuletzt nach einer Großdemonstration in Bangkok, bei der die Teilnehmer am Mittwoch zum Regierungssitz marschiert waren und dort kampiert hatten, Zusammenkünfte von mehr als fünf Personen verboten und mehrere Straßen sperren lassen. Dennoch waren in den folgenden Tagen wieder Tausende Menschen auf die Straßen gegangen.
In dem südostasiatischen Land gibt es seit Monaten Massendemonstrationen. Die Teilnehmer fordern den Rücktritt des Regierungschefs, eine Neuwahl und umfassende Reformen. General Chan-o-cha ist seit einem Putsch des Militärs 2014 an der Macht. Die Demokratiebewegung fordert auch ein Ende der Einschüchterung von Bürgern und politischen Gegnern.
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Ein Jahr nach dem Beginn andauernder Proteste gegen die Regierung sind in der libanesischen Hauptstadt Beirut erneut Tausende Demonstrantinnen und Demonstranten auf die Straßen gegangen. Sie versammelten sich heute mit Bannern, Schutzmasken und in Begleitung von Musik im Zentrum der Stadt. Der Protestmarsch sollte zum Hafen führen, wo den Opfern der verheerenden Explosion am 4. August gedacht werden sollte.
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Mit einem Rechenzentrum des Suchmaschinenriesen Google will Luxemburg bei der Digitalisierung ordentlich aufholen. Das Prestigeprojekt stößt dabei auf scharfe Kritik: Laut Berichten könnte die benötigte Kühlung täglich rund zehn Millionen Liter Wasser schlucken – eine enorme Menge für das kleine Benelux-Land.
Die „Luxembourg Times“ schreibt, dass der Wasserbedarf des geplanten Google-Rechenzentrums in der 3.000-Einwohner-Gemeinde Bissen rund acht Prozent des täglichen Trinkwasserbedarfs entsprechen könnte. Die Zahl klingt nicht nur enorm, die Menge zeigt auch die Grenzen der luxemburgischen Infrastruktur auf – noch ist nämlich nicht klar, wie der Internetkonzern mit ausreichend Wasser versorgt werden soll.
Dabei ist gar nicht bekannt, wie durstig Google wirklich ist: Offizielle Angaben des Unternehmens gibt es nicht, für die Schätzung bezieht man sich auf Zahlen aus anderen Ländern – und auch diese sind kaum zu bekommen. Denn laut der Zeitung will Google solche Werte in öffentlich verfügbaren Dokumenten möglichst vermeiden
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