Westjordanland
Bei einem Anschlag im Westjordanland sind gestern drei Israelis verletzt worden. Nach Angaben der Armee wurde an einer Bushaltestelle südlich der Palästinenserstadt Nablus aus einem Fahrzeug das Feuer auf sie eröffnet. Soldaten feuerten auf den Wagen, der jedoch entkommen konnte. Die Verletzten, drei Studenten eines Religionsseminars in der Siedlung Itamar, wurden ins Krankenhaus gebracht.
Kolumbien
Nach tagelangen Protesten gegen eine umstrittene Steuerreform hat die kolumbianische Regierung die Initiative zurückgezogen. „Ich bitte den Kongress, dass vom Finanzministerium eingebrachte Projekt zu den Akten zu legen und schnellstmöglich ein neues Projekt zu bearbeiten, um finanzielle Unsicherheit zu vermeiden“, sagte Präsident Ivan Duque gestern.
Zuletzt war es in zahlreichen Städten des südamerikanischen Landes zu teilweise gewalttätigen Protesten gegen die geplante Steuerreform gekommen. Die Demonstranten steckten Busse in Brand und plünderten Geschäfte. Es gab zahlreiche Verletzte und offenbar auch Tote.
Syrien
Wenige Wochen vor der Präsidentschaftswahl in Syrien hat Langzeitmachthaber Baschar al-Assad eine Generalamnestie erlassen. Das gestern veröffentlichte Dekret erlaubt unter anderem die Freilassung von Häftlingen, die wegen Straftaten wie Komplizenschaft bei „terroristischen Handlungen“ verurteilt wurden, wie staatliche Medien berichteten. Die Nachrichtenagentur Sana veröffentlichte das Dekret, teilte jedoch nicht mit, wie viele Gefangene davon profitieren könnten.
Der Erlass sieht die Begnadigung von Gefangenen vor, die für Verbrechen verurteilt wurden, die vor dem 2. Mai 2021 begangen wurden. Auch Minderjährige, denen bestimmte Anklagen drohen, sollen von der Amnestie profitieren. Drogenhändler, Schmuggler oder Menschen, die wegen Steuerhinterziehung verurteilt wurden, können dem Dekret zufolge mit einer Begnadigung rechnen, wenn sie sich bereit erklären, eine Geldstrafe zu zahlen.
Afganistan
Bei Kämpfen zwischen afghanischen Soldaten und den radikalislamischen Taliban sind nach Angaben aus Kabul binnen 24 Stunden mehr als hundert Aufständische getötet worden. Die Kämpfe hätten in mehreren Provinzen stattgefunden, teilte das Verteidigungsministerium gestern in der Hauptstadt mit. Die Taliban machten zunächst keine Angaben zu den Kämpfen – beide Seiten sind dafür bekannt, die Opferzahlen der jeweils anderen Seite zu übertreiben.
Der Abzug der 2.500 verbliebenen US-Soldaten aus Afghanistan hatte am Samstag formell begonnen, heute übergaben die US-Streitkräfte das Camp Antonik in der südlichen Unruheprovinz Helmand. Der Stützpunkt soll künftig afghanischen Spezialeinheiten dienen, die von US- und anderen NATO-Truppen in der Terrorabwehr geschult worden waren.
USA
US-Präsident Joe Biden hat den zehnten Jahrestag der Tötung von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden genutzt, um den US-Truppenabzug aus Afghanistan zu rechtfertigen. „Wir werden weiterhin jede Bedrohung, die von Afghanistan ausgeht, überwachen und unterbinden“, erklärte Biden.
Die Nachricht über den Tod bin Ladens vor zehn Jahren sei ein Moment gewesen, „den ich nie vergessen werde“, betonte der Präsident. „Wir haben bin Laden bis zu den Toren der Hölle verfolgt – und wir haben ihn erwischt“, sagte Biden in einer vom Weißen Haus veröffentlichten Erklärung. „Wir haben das Versprechen an all jene gehalten, die am 11.September geliebte Menschen verloren haben.“ Er lobte den damaligen Präsidenten Barack Obama für seine Entscheidung von 2011, die geheime Operation gegen den Al-Kaida-Chef zu genehmigen.
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