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Harfid GmbH – die letzte im Unternehmensregister hinterlegte Bilanz

geralt (CC0), Pixabay
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Interessant ist auch, sich einmal die letzte Bilanz des jetzt insolventen Unternehmens Harfid GmbH anzuschauen.

Diese Bilanz zeigt dann aber im Jahre 2020 keine Tendenz zu einer Insolvenz, aber der Gewinn ist für ein Unternehmen solcher Größe sicherlich recht „schmal“.

Harfid GmbH

Essen

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Lagebericht

A. Geschäfts und Rahmenbedingungen

I. Grundlagen der Gesellschaft

Die Harfid GmbH mit Sitz in Essen ist innerhalb der HARFID Unternehmensgruppe die ausführende Bauunternehmung. Mit über 270 Mitarbeitern realisiert das Familienunternehmen anspruchsvolle Hochbauprojekte im Geschosswohnungsbau und im Geschäftsbau (Hotels und Nahversorgungszentren).
Die Auftraggeber sind sowohl öffentliche Institutionen und andere institutionelle Anleger, als auch private Investoren. Zahlreiche Projekte werden auch für die zur HARFID Unternehmensgruppe gehörenden Projektgesellschaften umgesetzt. Hierbei handelt es sich um Projektbeteiligungen, aber auch in der Mehrzahl um zu 100 % eigene Projektgesellschaften.

Damit ergibt sich für die Harfid GmbH ein bereits gesicherter Auftragsbestand von über EUR 310 Mio.. Diese Konstellation sichert der Harfid GmbH nahezu ein Alleinstellungsmerkmal innerhalb der deutschen Bauindustrie.

Rechtliche Struktur
Hauptsitz der Harfid GmbH ist Essen. Die Harfid GmbH ist Tochtergesellschaft der HARFID Holding GmbH, die neben der Beteiligung an der Harfid GmbH noch zahlreiche Beteiligungen an Projektgesellschaften hält.

II. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Seit Anfang 2020 hat sich das Coronavirus (COVID-19) weltweit ausgebreitet. Die Pandemie verursacht starke negative Auswirkungen auf die globalen Volkswirtschaften mit einer ausgeprägten Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt ist im vergangenen Jahr nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 5,0 % zurückgegangen. Die Folgen der Corona Pandemie betreffen nahezu alle Branchen. Allein im Baugewerbe wuchs die Bruttowertschöpfung. Im Gegensatz zu anderen Ländern konnte die Bauproduktion weitgehend ungehindert fortgesetzt werden. Die Nachfrage nach Bauleistungen bleibt unverändert hoch. Die Bauwirtschaft kommt damit bislang am besten durch die Krise und stützt die deutsche Konjunktur wesentlich.
Politische Entscheidungen zur Schaffung von neuem Wohnraum, insbesondere in Ballungsgebieten sichern das Kerngeschäft der Harfid GmbH zusätzlich.

Zwar wirkten die florierende Baukonjunktur, finanzpolitische Impulse sowie eine nach wie vor günstige Absatzmarktentwicklung stützend, wovon der private Konsum profitierte. Jedoch litten die Exporte deutlich unter der globalen Nachfrageschwäche und die gestiegene Unsicherheit belastete die Unternehmensinvestitionen.

Vor dem Hintergrund hoher politischer Unsicherheit und zunehmender Handelsbarrieren fiel das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) um -5,0 % (2019 +0,6 %).

Die Inflation war mit 0,5 % 2021 sogar noch etwas niedriger als im Vorjahr (1,4 %), bedingt durch einen weiteren Rückgang der Ölpreise.

Entwicklungen in der Baubranche

Während die deutsche Volkswirtschaft weiter stagniert, bleiben die Bauinvestitionen auf Wachstumskurs. Entsprechend lag der Umsatz bei ca. 143 Milliarden Euro, was einem Anstieg von nominal 4 % im Vorjahresvergleich entspricht. Davon entfallen 54,3 Milliarden auf den Wohnungsbau, 49,8 Milliarden auf den Wirtschaftsbau und 38,9 Milliarden auf den öffentlichen Bau.

Das Wachstum der Bauwirtschaft schlägt sich wie schon in der Vergangenheit in steigenden Preisen (+1,8 %) nieder. Der Auftragseingang in 2020 liegt bei 98,3 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 6,6 % im Vorjahresvergleich entspricht. Wesentlicher Wachstumstreiber war hier der Wohnungsbau. Für 2020 ist ein Wachstumsplus des Personalbestandes auf 893.000 Beschäftigte im Jahresdurchschnitt zu verzeichnen. Die Steigerung gegenüber dem Beginn des Jahrzehnts liegt bei über 25 %.

III. Entwicklung der Harfid GmbH im Überblick

Die Harfid GmbH konnte im Geschäftsjahr 2020 pandemiebedingt ihren kontinuierlichen und konsequenten Wachstumskurs nicht fortsetzen und verzeichnet eine rückläufige Gesamtleistung von TEUR 89.821 auf TEUR 70.822. Während sich die Umsatzerlöse mit TEUR 51.410 auf Vorjahresniveau bewegen, reduzierte sich die Gesamtleistung um 21,15 %. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf pandemiebedingte Umsatzverschiebungen zurückzuführen.

Die stetig wachsenden Anforderungen im modernen Bauen und die Anzahl der zu realisierenden Projekte in Zukunft erforderte auch eine gezielte Investition in den Personalbereich. Neben der Aufstockung im gewerblichen Bereich ist es auch gelungen, geeignete Fachleute für die operativen und administrativen Unternehmensbereiche zu gewinnen. Der Personalstand stieg daher von durchschnittlich 200 Mitarbeitern im Jahr 2019 auf durchschnittlich 270 Mitarbeiter im Jahr 2020, also um 35 %.

B. Darstellung der Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage

I. Vermögenslage

Die Vermögenslage der Gesellschaft stellt sich wie folgt dar:

Wesentliche Bilanzposten Geschäftsjahr in TEUR Vorjahr in TEUR Veränderung in TEUR Veränderung in %
Aktiva
Anlagevermögen 161 2.413 -2.252 -93,3
Kurzfristige Vermögenswerte 76.879 38.960 +37.919 +97,3
Liquide Mittel 20 103 -83 -80,6
Passiva
Eigenkapital 19.565 6.613 12.952 +195,9
Kurzfristige Verbindlichkeiten 53.223 32.408 20.815 +64,2
Langfristige Verbindlichkeiten 4.272 2.454 1.818 +74,1
Bilanzsumme 77.060 41.475 35.585 85,8

Insgesamt ist ein Anstieg der Bilanzsumme von 85,8 % zu verzeichnen.
Das Anlagevermögen hat einen Rückgang i.H.v. TEUR 2.252 zu verzeichnen. Dieser resultiert i.W. aus dem Verkauf eines Grundstücks an eine Projektgesellschaft. Den Anlagenzugängen i.H.v. TEUR 56 stehen planmäßige Abschreibungen i.H.v. TEUR 67 gegenüber.
Die kurzfristigen Vermögenswerte beinhalten unter anderem im Bau befindliche Grundstücke. Diese sind aufgrund des weiteren Unter-nehmenswachstums um TEUR 19.411 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Dieser Anstieg wurde durch entsprechende Anzahlungen finanziert, die sich ihrerseits um TEUR 13.727 erhöht haben.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich im Zuge des Unternehmenswachstums sowie der Fakturierungen zum Jahresende um TEUR 15.654 auf TEUR 23.093 erhöht.
Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sowie gegenüber Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, haben sich um TEUR 13.978 auf TEUR 38.366 erhöht. Der Anstieg resultiert zum einen aus stichtagsbedingten Effekten aus der Generalunternehmertätigkeit für die Tochtergesellschaften. Zum anderen finanziert die Harfid GmbH eigene Projekte der Unternehmensgruppe vor. Ein Teil der Konzerngesellschaften finanziert sich über die Harfid GmbH. Aus diesem Grund haben sich insbesondere Forderungen gegenüber im Aufbau befindlichen Projektgesellschaften erhöht.
Der Bestand an flüssigen Mitteln reduzierte sich um TEUR 83 auf TEUR 20.
Das Eigenkapital ist vor dem Hintergrund der Kapitalerhöhung und Einstellung in die Kapitalrücklage auf TEUR 19.565 gestiegen. Trotz des überproportionalen Anstiegs der Bilanzsumme ist die Eigenkapitalquote von 15,9 % auf 25,4 % gestiegen.
Der Rückgang der sonstigen Rückstellungen um TEUR 170 auf TEUR 923 liegt im Wesentlichen in den rückläufigen Rückstellungen für ausstehende Eingangsrechnungen begründet.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind um TEUR 2.236 auf TEUR 16.766 gestiegen. Der Anstieg ist vor allem auf das gestiegene Vorratsvermögen zurückzuführen.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sowie gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, haben sich um TEUR 18.548 auf TEUR 32.813 erhöht. Die Verbindlichkeiten bestehen im Wesentlichen gegenüber der HARFID Holding GmbH resultierend aus der Umsatzsteuer im Zuge der umsatzsteuerlichen Organschaft.

II. Ertragslage

Die Ertragslage stellt sich wie folgt dar:

Ergebnisquellen Geschäftsjahr in TEUR Vorjahr in TEUR Veränderung in TEUR Veränderung in %
Gesamtleistung 70.822 89.820 -18.998 -21,2
Betriebsergebnis* 337 2.845 -2.508 -88,2
Zinsergebnis -157 -113 -44 38,9
Ertragssteuerergebnis -53 -978 -925 94,6
Jahresergebnis 127 1.753 -1.626 -92,8

*Betriebsergebnis gemäß Gewinn- und Verlustrechnung abzüglich sonstiger Steuern
Die Gesellschaft erwirtschaftete im Geschäftsjahr eine um 21,2 % niedrigere Gesamtleistung im Vorjahresvergleich, die aus dem coronabedingten zeitverzögerten Baumaßnahmen resultiert.
Das Umsatzniveau ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu gleich.  Die Umsatzrendite, berechnet als Jahresergebnis im Verhältnis zur Gesamtleistung, beträgt im Geschäftsjahr 0,2 % (Vorjahr 2,0 %).
Die sonstigen betrieblichen Erträge sind unter anderem infolge des Verkaufs der Grundstücke deutlich gestiegen.
Der Rückgang des Materialaufwands steht im Einklang mit der rückläufigen Gesamtleistung. Durch den im Vergleich zur Gesamtleistung stärkeren Rückgang der Materialaufwendungen konnte das Rohergebnis im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Gegenläufig hat sich der Personalaufwand infolge des Aufbaus im Bereich der Mitarbeiter von durchschnittlich 200 Mitarbeiter auf 270 Mitarbeiter entwickelt. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen, der überwiegend auf Wertberichtigungen von Forderungen zurückzuführen ist. In der Folge ist das Betriebsergebnis gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen, trifft jedoch die Erwartungen des Vorjahres.Das Zinsergebnis hat sich um TEUR 44 reduziert. Im Ergebnis konnte ein positiver Jahresüberschuss von TEUR 127 erzielt werden.

III. Finanzlage

Die Finanzlage wird als zufriedenstellend eingeschätzt. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit hat sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert, was überwiegend auf eine Verbesserung im Working Capital zurückzuführen ist. Während der Cashflow aus Investitionstätigkeit nahezu ausgeglichen ist, ist der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit negativ infolge der Tilgung von Bankverbindlichkeiten.

IV. Gesamtaussage

Unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage schätzen wir als gut ein, insbesondere vor dem Hintergrund des hohen Auftragsbestands.
Unser Finanzmanagement ist darauf ausgerichtet, Verbindlichkeiten stets innerhalb der Zahlungsfrist zu begleichen und Forderungen innerhalb der Zahlungsziele zu vereinnahmen.
Die kurzfristigen Verbindlichkeiten sowie die Rückstellungen sind durch liquide Mittel und kurzfristige Vermögenswerte gedeckt.

C. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

I. Finanzielle Leistungsindikatoren

Bei den finanziellen Leistungsindikatoren liegt unser Fokus auf der Entwicklung der Gesamtleistung (bedeutsamer finanzieller Leistungsindikator), dem Betriebsergebnis (bedeutsamer finanzieller Leistungsindikator) sowie der Branchenentwicklung.

Wir ziehen für unsere interne Unternehmenssteuerung zudem die Kennzahlen Umsatzrendite und den Cashflow heran.

II. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Aus- und Fortbildung
Unser besonderes Augenmerk gilt einer kontinuierlichen und zukunftsorientierten Fortbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Teams sowie der Ausbildung neuer und junger Teammitglieder in den Bau- und Immobilienberufen. Kontinuierliches Lernen und Weiterentwickeln zählen zu unserer Unternehmensleitkultur und sind die Wegbereiter für unsere erfolgreiche unternehmerische Zukunft. Aus diesem Grund und zur optimalen Förderung unserer Mitarbeiter wurde die HARFID Academy ins Leben gerufen.

Arbeitsschutzmanagement
Als eines der ersten Unternehmen in Deutschland haben wir schon jetzt das interne Arbeitsschutzmanagement nach der neuen Norm ISO 45001:2018. Diese Norm ersetzt die alte 18001:2017 OHSAS und liefert uns einen klaren Rahmen, in dem jederzeit die Sicherheit unseres Teams gewährleistet wird. Zusätzlich stellen wir alle Betriebsanweisungen gemäß Betriebssicherheitsverordnung §12 digital und zentral für alle Baustellen und die Verwaltung zur Verfügung.

Nachhaltigkeit & Verantwortung
Nachhaltiges Bauen und Handeln bedeutet für uns nicht nur die einseitige Fokussierung auf ökonomische Aspekte. Auch die ökologische Nachhaltigkeit und die gesellschaftliche Verantwortung sind entscheidende Parameter, die in unserer täglichen Arbeit berücksichtigt werden und in unsere Produkte einfließen. Hier bauen wir im Sinne der sogenannten ESG-Standards. In allen Produkten steht daher neben der Minimierung des Verbrauchs von Energie und Ressourcen auch die Schaffung von Lebensräumen im Fokus, die den Ansprüchen innovativer Arbeitsweisen im Zeitalter der Digitalisierung genügen. Zeitgleich werden individuelle Wünsche, Vorstellungen und Bedürfnisse unserer Kunden zum Thema.

Strategische Geschäftsfelderweiterung
Der Wettbewerb um leistungsfähige und preisbewusste Nachunternehmer nimmt zu. Um dieser Spirale der steigenden Preise und damit Verteuerung der Bauleistung zu entgehen, führt die Harfid GmbH den Gedanken fort, strategisch wichtige Gewerke, wie die Technische Gebäudeausrüstung, den Innenausbau mit Trockenbau, Fliesen und Malerarbeiten sowie den Bereich der Gebäudehülle (Dach und Fenster) in nachunternehmerähnlichen Strukturen aufzubauen. Darüber hinaus hat die Harfid GmbH zusätzliche Lagerflächen angemietet um Rohstoffe zu bevorraten, und so Materialknappheit und Preissteigerungen auszugleichen.  Hiermit wird neben dem Preiseffekt auch eine unabhängige Terminplanung möglich sein. Außerdem ist somit eine schnellere und bessere Qualitätsprüfung möglich.

D. Prognosebericht

I. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Die Dynamik der weltweiten Konjunkturerholung hat sich im ersten Halbjahr 2021 als Folge von neuen Covid-19-Schüben und Problemen in den Lieferketten deutlich verlangsamt. Die Bremsfaktoren bleiben zwar vorerst wirksam, die Weltproduktion steigt nach dem historischen Einbruch im vergangenen Jahr dennoch kräftig. Allerdings hat das Institut für Weltwirtschaft in Kiel die Erwartung für den Zuwachs der Weltproduktion in diesem Jahr (auf Basis von Kaufkraftparitäten) von 6,7 Prozent auf 5,9 Prozent reduziert. Den Produktionsanstieg im Jahr 2022 hat das Institut für Weltwirtschaft in Kiel demgegenüber um 0,2 Prozentpunkte auf 5,0 Prozent hochrevidiert. Auch im Jahr 2023 wird die weltwirtschaftliche Aktivität mit 3,8 Prozent voraussichtlich nochmals recht kräftig zunehmen. Die Inflation auf der Verbraucherebene hat im laufenden Jahr weltweit stark angezogen. Maßgeblich dafür waren aber wohl vor allem temporäre Faktoren, so dass der Preisauftrieb im Verlauf des kommenden Jahres wieder zurückgehen dürfte und eine ausgeprägte Straffung der Geldpolitik im Prognosezeitraum nicht zu erwarten ist. Es gibt aber preistreibende Faktoren wie die Anspannungen an den Produktmärkten und in den Logistiknetzen oder die hohe aufgestaute Kaufkraft, die sich als stärker und nachhaltiger herausstellen könnten als erwartet und damit das Risiko, dass sich die Inflation verfestigt.

II. Entwicklungsprognose für die Baubranche

Die Prognosen von Wirtschaftsforschungsinstituten, Sachverständigen und Bundesregierung gehen von einer weiteren Zunahme der Bauinvestitionen aus. Die Entwicklung hängt nicht zuletzt davon ab, ob es gelingt, das Infektionsgeschehen im Frühjahr 2022 drastisch einzudämmen. Große Unwägbarkeiten bestehen hinsichtlich der weiteren weltweiten Entwicklung, möglicher Unternehmensinsolvenzen, der Auswirkungen auf Investitionen, Beschäftigung sowie das Konsum- und Sparverhalten der Verbraucher. Diese Risiken werden den Bausektor noch eine ganze Weile begleiten. Es wird für die Baubranche darauf ankommen, diese Krise als Chance zu begreifen. Das gilt beispielsweise für die Digitalisierung entlang der Wertschöpfungskette Bau und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.

Es wird mit einer gleichbleibenden Höhe der Bauinvestitionen für das Jahr 2021 gerechnet. Für den Arbeitsmarkt erwarten die IfW Forscher kaum negative Beschäftigungseffekte. Bei einem V-förmigen Konjunkturverlauf, auch wenn dieser heftig ausfallen sollte, werden die meisten Unternehmen darauf bedacht sein, ihr Personal zu halten. Die Arbeitslosigkeit dürfte daher im gesamten Prognosezeitraum mit einer Quote von 5 % nahezu unverändert bleiben.

Es lassen sich schwerlich Prognosen der Auswirkungen des Coronavirus SARS CoV-2 ableiten. Jedoch gibt es kaum Zweifel, dass sich die derzeitige Pandemie auch auf die Bauwirtschaft auswirken wird. Grenzschließungen, Lieferengpässe, Krankheitsausfälle, vorläufig pausierte Bauprojekte und weitere Folgen des Virus werden auch an der Bauindustrie nicht spurlos vorbeiziehen. Da die Baubranche bekanntlich etwas träger als die meisten Branchen auf Veränderungen in der Konjunktur reagiert und sich das Umfeld aktuell rapide verändert, sind zuverlässige Prognosen zu diesem Zeitpunkt noch nicht möglich.

Es ist zu erwarten, dass die Auswirkungen der Pandemie voraussichtlich nicht vor der ersten Jahreshälfte 2022 ersichtlich sein werden. Dennoch besteht für das Geschäftsjahr 2021 keine Gefahr für einen Abschwung in der Bauwirtschaft. Die Forscher des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) Kiel prognostizieren für die Jahre 2021 und 2022 eine Wachstumsstopp der Bauindustrie. Mit einem Rückgang der Investitionen ist nicht zu rechnen.

Auch in 2021 werden wieder ca. 300.000 WE neu errichtet. Die Umsatzentwicklung wird sich im Maß der Preisentwicklung für Wohnbauarbeiten von ca. 3 % auf 55,9 Mrd. Euro entwickeln.
In 2021 wird im Wirtschaftsbau mit einem Umsatz von 48,8 Mrd. Euro gerechnet. Das ist ein Rückgang um 1 Mrd. (ca. -2%).
Das Umsatzvolumen in der Sparte öffentlicher Bau wird in 2021 voraussichtlich 38,3 Mrd. Euro erreichen.

III. Prognose für die Harfid GmbH

Wir erwarten eine positive Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Die Auswirkungen der Corona Pandemie werden die Leistungsmöglichkeiten des Unternehmens beeinflussen. Mögliche Baustellenschließungen werden zu Umsatzrückgängen und Terminverschiebungen führen.

Die Kapazitätsauslastung der Harfid GmbH wird auch im Jahr 2021 weiterhin durch die Corona Pandemie belastet. Gemessen an der Gesamtleistung in 2020 wird sich die für 2021 geplante Leistung teilweise in die Folgejahre verschieben. In der strategischen Planung wird das berücksichtigt. Die aktuellen Bauaufträge reichen bis in das Jahr 2025 hinein.

Im Rahmen vorliegender Angebotsanfragen ist mit weiteren Auftragszugängen zu rechnen. Die beauftragten Volumina sind hierbei sowohl der Höhe nach, als auch im Sinne der zeitlichen Auslastung auf einem angemessenen Niveau. Auch hier wird coronabedingt eine zeitliche Verschiebung von Realisierungen erwartet.

Wir erwarten vorbehaltlich der bestehenden Unsicherheit im Zusammenhang mit der Corona Pandemie für 2021 und für 2022 jeweils einen leichten Anstieg der Gesamtleistung und des Betriebsergebnisses.

E. Chancen- und Risikobericht 

I. Risikobericht

Wesentliche bestandsgefährdende Risiken bestehen aus Sicht der Geschäftsleitung nicht. Inwieweit die Corona Pandemie insgesamt Auswirkungen z.B. bei Nachunternehmern (Verfügbarkeit/​Preis), Behörden (Genehmigungszeiten) oder auch Kunden haben wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt immer noch nicht hinreichend beurteilt werden. Im Rahmen des Risikomanagements werden entsprechende Gegensteuerungsmaßnahmen eingeleitet.

Die wesentlichen Risiken der Geschäftstätigkeit bestehen einerseits in höheren Ausgaben auf der Beschaffungsseite sowie der Verfügbarkeit von Nachunternehmern sowie andererseits in einem Ausfall der Forderungen aus den Bauprojekten für konzernfremde Auftraggeber.

Im Rahmen wesentlicher Angebotsabgaben bzw. preisbindender Verträge werden die Auftragskalkulationen immer im 4-Augenprinzip abgesichert. Im Bereich der Beschaffung werden frühzeitig bindende Angebote eingeholt. Zudem erfolgt eine laufende Überwachung durch das Controlling.

Größere Ausfallrisiken im Rahmen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind mit einer Ausnahme, für die eine Risikovorsorge gebildet wurde, nicht zu erwarten, zeitliche Verschiebungen sind coronabedingt jedoch möglich. Dies liegt einerseits darin begründet, dass das Hauptgeschäft mit leistungsstarken Auftragnehmern, mit denen eine langjährige Zusammenarbeit existiert, abgewickelt wird. Andererseits werden in den einzelnen Bauvorhaben eine Vielzahl von Zwischenabrechnungen erteilt, sodass Zahlungsstörungen frühzeitig erkannt werden können, ohne dass ein Gesamtauftrag realisationsgefährdet ist.
Termingeschäfte werden im Regelfall nicht gemacht. Derivative Finanzinstrumente werden nicht eingesetzt. Originäre Finanzinstrumente bestehen im Wesentlichen in Form von Forderungen und Verbindlichkeiten, die sich aus der laufenden Geschäftstätigkeit ergeben. Neben den beschriebenen Maßnahmen in Bezug auf das Ausfallrisiko wird das Risiko bilanziell über Wertberichtigungen im Jahresabschluss berücksichtigt. Darüber hinaus ist die Gesellschaft Liquiditätsrisiken und Zahlungsschwankungen ausgesetzt, denen über eine stetige Überwachung und ein entsprechendes Cash-Management begegnet wird.

II. Chancenbericht

Die positiven Rahmenfaktoren auf dem Wohnimmobilienmarkt – insbesondere im regionalen Umfeld – sollten auch zukünftig zu einer hohen Auslastung der Produktionskapazitäten führen. Zumindest auf absehbare Zeit sollte die Nachfrage nach neu zu schaffendem Wohnraum hoch bleiben. Trotzdem kann eine Beeinträchtigung der Geschäftstätigkeit, insbesondere im Gewerbebereich (Büro-/​Hotelimmobilien etc.), durch die Auswirkungen der Corona Pandemie nicht ausgeschlossen werden.

Trotz bestehender Konkurrenzintensität sind die Auslastungen in der Bauwirtschaft insgesamt auf hohem Niveau. Dies sollte auch weiterhin für alle Anbieter zu hoher Nachfrage und mithin Auslastung führen.

Des Weiteren führt die Erweiterung des Geschäftsfeldes um eigene Projektentwicklungen in der Unternehmensgruppe zu einer steigenden Auftragslage in der Zukunft.

III. Gesamteinschätzung der Unternehmensführung

Die gute Auftragslage, verbunden mit der erwarteten zukünftigen Kapazitätsauslastung sollte auch in den kommenden Jahren zu einer stabilen Ertragslage beitragen. Die betrieblichen Prozesse in den Bereichen der Angebotskalkulation, der Beschaffung, des Baustellen-, sowie des Finanzcontrollings werden und wurden in den letzten Jahren weiter optimiert, so dass die Risiken in diesen Bereichen weiter minimiert werden.

Die Positionierung als familiengeführtes Unternehmen ist hierbei vor allem im qualitativen Bereich ein Erfolgsfaktor. Eine stetige Anpassung der organisatorischen Rahmenbedingungen an die Markterfordernisse unterstützt diese Positionierung nachhaltig. Insbesondere die schrittweise Ausweitung des Leistungsportfolios in den Schlüsselgewerken wie z.B. der Technischen Gebäudeausrüstung führt zu einer strategischen Verbesserung der Stellung im hartumkämpften Nachunternehmermarkt. Diese Strategie wird konsequent weiterverfolgt.

Wir gehen insofern von einer positiven Unternehmensentwicklung auch in den herausfordernden Zeiten aus. Inwieweit diese positiv bewertete Entwicklung von gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen, maßgeblich beeinflusst durch die Corona Pandemie, gestört wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht verlässlich prognostizierbar.

 

Essen, den 02. Februar 2022

Harfid Hadrovic

Eldin Hadrovic

Meldin Hadrovic

Daniel Booke

Alexander Micheel

Bilanz

Aktiva

31.12.2020 31.12.2019
EUR EUR
A. Anlagevermögen 161.412,50 2.412.732,50
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 2,00 4,00
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutz- und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 2,00 4,00
II. Sachanlagen 161.360,50 2.412.678,50
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 0,00 2.258.904,00
2. technische Anlagen und Maschinen 36.119,00 47.597,00
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 125.241,50 106.177,50
III. Finanzanlagen 50,00 50,00
1. Beteiligungen 50,00 50,00
B. Umlaufvermögen 76.869.690,00 39.062.773,86
I. Vorräte 12.655.835,01 5.233.518,60
1. unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 130.487.150,27 111.076.140,10
2. fertige Erzeugnisse und Waren 1.194.102,42 508.103,42
3. geleistete Anzahlungen 1.052.351,62 0,00
4. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen, offen abgesetzt 120.077.769,30 106.350.724,92
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 64.194.131,97 33.725.868,65
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 23.092.513,28 7.438.869,09
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 32.954.271,55 22.481.325,68
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 5.411.620,60 1.906.865,19
4. sonstige Vermögensgegenstände 2.735.726,54 1.898.808,69
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 19.723,02 103.386,61
C. Rechnungsabgrenzungsposten 29.076,17 0,00
Bilanzsumme, Summe Aktiva 77.060.178,67 41.475.506,36

Passiva

31.12.2020 31.12.2019
EUR EUR
A. Eigenkapital 19.564.938,10 6.613.299,76
I. gezeichnetes Kapital 1.000.000,00 25.000,00
II. Kapitalrücklage 11.850.000,00 0,00
III. Gewinnvortrag 6.588.299,76 4.834.911,05
IV. Jahresüberschuss 126.638,34 1.753.388,71
B. Rückstellungen 1.616.576,54 1.756.881,87
1. Steuerrückstellungen 693.687,77 663.463,96
2. sonstige Rückstellungen 922.888,77 1.093.417,91
C. Verbindlichkeiten 55.874.286,04 33.105.324,73
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 3.584.796,07 2.866.042,51
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 2.335.736,28 1.104.504,18
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 1.249.059,79 1.761.538,33
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 16.575.553,40 12.605.925,34
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 16.575.553,40 12.605.925,34
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 32.513.046,34 15.999.051,40
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 32.513.046,34 15.999.051,40
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 300.000,00 0,00
davon mit Restlaufzeit bis zu einem Jahr 300.000,00 0,00
5. sonstige Verbindlichkeiten 2.900.890,23 1.634.305,48
davon aus Steuern 203.969,32 259.719,38
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 1.944.859,30 735.403,28
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 2.900.890,23 1.634.305,48
D. Rechnungsabgrenzungsposten 4.377,99 0,00
Bilanzsumme, Summe Passiva 77.060.178,67 41.475.506,36

Gewinn- und Verlustrechnung

1.1.2020 – 31.12.2020
EUR
1.1.2019 – 31.12.2019
EUR
1. Umsatzerlöse 51.410.779,10 51.593.739,00
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 19.411.010,17 38.226.773,43
3. sonstige betriebliche Erträge 3.548.555,49 1.195.519,66
4. Materialaufwand 47.905.515,41 69.326.120,10
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 18.467.009,00 17.504.463,64
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 29.438.506,41 51.821.656,46
5. Personalaufwand 14.248.616,45 12.521.024,84
a) Löhne und Gehälter 10.769.396,60 9.401.748,62
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 3.479.219,85 3.119.276,22
davon für Altersversorgung 1.133.911,00 1.055.059,94
6. Abschreibungen 66.879,04 73.865,40
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 66.879,04 73.865,40
davon außerplanmäßige Abschreibungen 20.237,00 0,00
7. sonstige betriebliche Aufwendungen 11.765.144,20 6.216.247,34
8. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 0,00 1,10
9. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 80.061,76 37.352,99
davon aus verbundenen Unternehmen 36.616,28 0,00
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 237.366,28 150.690,27
11. Steuern vom Einkommen und Ertrag 52.781,07 978.391,72
12. Ergebnis nach Steuern 174.104,07 1.787.046,51
13. sonstige Steuern 47.465,73 33.657,80
14. Jahresüberschuss 126.638,34 1.753.388,71

Anhang

I. Grundlagen des Jahresabschlusses

1) Allgemeine Hinweise
Der Jahresabschluss der Harfid GmbH mit Sitz in Essen, eingetragen beim Amtsgericht Essen unter der Nummer HRB 20565 wurde auf der Grundlage der Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches in der für das Geschäftsjahr gültigen Fassung aufgestellt. Ergänzend zu diesen Vorschriften waren die Regelungen des GmbHG zu beachten.
Im Vergleich zum Vorjahr haben sich keine Änderungen der Ansatz- und Bewertungsmethoden ergeben.
Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, haben wir einzelne Posten der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst und daher in diesem Anhang gesondert aufgegliedert und erläutert. Aus dem gleichen Grunde wurden die Angaben zur Mitzugehörigkeit zu anderen Posten und zu davon-Vermerken ebenfalls an dieser Stelle gemacht.
Entsprechend der Regelungen des § 265 Abs. 5 HGB wurde die Gewinn- und Verlustrechnung um die Zwischensummen „Gesamtleistung“, „Rohergebnis“, „Betriebsergebnis“ und „Finanzergebnis“ erweitert.
Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.
Es gelten die Vorschriften für große Kapitalgesellschaften.
Aufgrund eines unzutreffenden Ausweises im Abschluss des Vorjahres wurden die Vorjahresbeträge der Posten „Forderungen gegen verbundene Unternehmen“, „Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht“, „Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen“ und „Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht“ angepasst. Zudem wurden die Waren in die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe umgegliedert.

2) Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Die immateriellen Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt.
Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.
Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bilanziert.
Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände und in Anlehnung an die steuerlichen AfA-Tabellen linear vorgenommen.
Das Vorratsvermögen wurde mit den Anschaffungs- oder aktivierungspflichtigen Herstellungskosten – ohne Fremdkapitalzinsen – bilanziert. Das Niederstwertprinzip wurde beachtet. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen sind mit ihrem Zahlungsbetrag passiviert und werden aktivisch von den Vorräten abgesetzt.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden zu Nominalbeträgen nach Abzug erforderlicher Wertberichtigungen angesetzt.
Die Guthaben bei Kreditinstituten wurden zum Nennbetrag angesetzt.
Auszahlungen, die Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen, sind im aktiven Rechnungsabgrenzungsposten abgegrenzt.
Die Steuerrückstellungen beinhalten die noch offenen (jedoch bereits entstandenen) steuerlichen Verpflichtungen zum Erfüllungsbetrag.
Die sonstigen Rückstellungen wurden für alle weiteren ungewissen Verbindlichkeiten gebildet. Dabei wurden alle erkennbaren Risiken berücksichtigt. Sie wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt und beinhalten, soweit notwendig, zukünftige Preis- und Kostensteigerungen.
Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

II.  Erläuterungen zur Bilanz

1)  Anlagevermögen
Brutto-Anlagenspiegel
Die Aufgliederung und Entwicklung der Anlagenwerte ist dem Anlagenspiegel (Anlage zum Anhang) zu entnehmen.
Abschreibung
Die Abschreibung des Geschäftsjahres ist dem Anlagenspiegel zu entnehmen.

2) Vorräte
Die Vorräte enthalten im Wesentlichen Planungs- und Baukosten zur Herstellung von unterschiedlichen Bauprojekten.

3) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Die Fristigkeit der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände stellen sich wie folgt dar:

Art der Forderung 31.12.2020 (in TEUR) Davon mehr als 1 Jahr (in TEUR) 31.12.2019 (in TEUR) Davon mehr als 1 Jahr (in TEUR)
Aus Lieferungen und Leistungen 23.092,5 0,0 7.438,9 0,0
Gegen verbundenen Unternehmen 32.954,3 0,0 21.940,8 0,0
Gegenüber Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 5.411,6 0,0 2.447,4 0,0
Sonstige Vermögensgegenstände 2.735,7 349,7 1.898,8 343,7
Summe 64.194,1 349,7 33.725,9 343,7

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestehen in Höhe von TEUR 18.744,4 (Vorjahr: TEUR 10.987,8) aus Lieferungen und Leistungen und in Höhe von TEUR 14.209,9 (Vorjahr: TEUR 10.953,0) aus sonstigen Forderungen. Weiterhin enthalten die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sicherungseinbehalte i.H.v. TEUR 67,7.
Zum Stichtag bestehen Forderungen gegenüber Gesellschaftern i.H.v. TEUR 14.209,9 (Vorjahr: TEUR 11.051,8).

4) Flüssige Mittel
Unter den flüssigen Mitteln sind Guthaben bei Kreditinstituten erfasst. Im Vorjahr bestand zusätzlich Kassenbestand.

5) Sonstige Rückstellungen
Die Rückstellungen wurden für diverse Personalkosten (TEUR 499,7), Gewährleistungen (TEUR 258,3), Jahresabschlusserstellung und -prüfung (TEUR 88,5) und Aktenaufbewahrung (TEUR 25,4) gebildet.

6) Verbindlichkeiten
Der Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten setzt sich wie folgt zusammen:

Art der Verbindlichkeiten 31.12.2020 (in TEUR) Davon mehr als 1 Jahr (in TEUR) 31.12.2019 (in TEUR) Davon mehr als 1 Jahr (in TEUR)
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 3.584,8 1.249,0 2.866,0 1.761,5
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 16.575,6 0,0 14.339,7 0,0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 32.513,0 3.023,0 14.265,3 692,5
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 300,0 0,0 0,0 0,0
Sonstige Verbindlichkeiten 2.825,9 0,0 1.634,3 0,0
Summe 55.874,3 4.272,0 33.105,3 2.454,0

Es bestehen wie im Vorjahr keine Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sowie die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, bestehen wie im Vorjahr ausschließlich aus sonstigen Verbindlichkeiten.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen enthalten Sicherungseinbehalte i.H.v. TEUR 2.807,8.
Der Gesamtbetrag der bilanzierten Verbindlichkeiten, die durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte gesichert sind, beträgt TEUR 3.950. Die Verbindlichkeiten sind durch Grundschulden, Abtretung von Kaufpreisansprüchen, eine Mietzession, eine Risiko-Lebensversicherung sowie eine Höchstbetragsbürgschaft von Herrn Harfid Hadrovic gesichert.
Zum Stichtag bestehen Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern i.H.v. TEUR 23.809,6.

III. Angaben und Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Außergewöhnliche Aufwendungen
Die Gewinn- und Verlustrechnung enthält Abschreibungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen i.H.v. TEUR 1.665,6 (Vorjahr: TEUR 819,7), die von außergewöhnlicher Größenordnung sind.

IV. Sonstige Angaben

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen
Es bestehen zum Stichtag folgende Bürgschaften/​Avale:

R+V Allgemeine Versicherung AG: TEUR 10.620,7

AXA Versicherung AG: TEUR 3.888,1

ERGO Versicherung AG: TEUR 5.747,5

Euler Hermes: TEUR 5.152,9

Coface: TEUR 1.025,4

Liberty: TEUR 8.129,1

VHV: TEUR 620,0

Mit einer Inanspruchnahme ist derzeit nicht zu rechnen.
Es bestehen nach § 285 Nr. 3a HGB anzugebende, nicht in der Bilanz ausgewiesene oder vermerkte Miet- und Leasingverpflichtungen in Höhe von insgesamt TEUR 4.123.

Angaben zum Mutterunternehmen
Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der HARFID Holding GmbH, Essen einbezogen. Das Mutterunternehmen hält 100% des Stammkapitals. Der Konzernabschluss wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht. Die HARFID Holding GmbH ist beim Handelsregister des Amtsgerichts Essen unter der Nr. HRB 21354 eingetragen.

Arbeitnehmer
Im Geschäftsjahr 2020 beschäftigte die Gesellschaft durchschnittlich 253 (Vorjahr 200) Arbeitnehmer. Davon sind 151 Arbeitnehmer dem gewerblichen Bereich und 102 Arbeitnehmer dem administrativen Bereich zuzuordnen.

Geschäftsführung
Während des Geschäftsjahres wurden die Geschäfte des Unternehmens durch Herrn Harfid Hadrovic, Herrn Meldin Hadrovic, Herrn Eldin Hadrovic, Herrn Daniel Booke und Herrn Alexander Micheel geführt.
Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung betragen TEUR 467.

Honorar des Abschlussprüfers
Das Honorar des Abschlussprüfers wird im Konzernabschluss der HARFID Holding GmbH angegeben.

Gewinnverwendungsvorschlag
Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss 2020 in voller Höhe auf neue Rechnung vorzutragen.

Nachtragsbericht

Mögliche Terminverschiebungen durch langsamere Genehmigungsverfahren seitens der Baubehörden innerhalb der Projektentwicklung und Baustellenschließungen werden zu Umsatz- und Terminverschiebungen führen.

Es ist nicht davon auszugehen, dass die Unternehmensfortführung gefährdet ist oder wesentliche Restrukturierungsmaßnahmen aufgrund der Corona Pandemie erforderlich werden.

Weitere wertbegründende Ereignisse von besonderer Bedeutung sind nicht eingetreten.

Anlagespiegel

ANSCHAFFUNGS‑ UND HERSTELLUNGSKOSTEN
01. Jan 20 Zugänge Abgänge 31. Dez 20
EUR EUR EUR EUR
IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 32.546,96 0 0 32.546,96
SACHANLAGEN
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2.357.820,50 0 -2.357.820,50 0,00
Technische Anlagen und Maschinen 84.976,98 0,00 0 84.976,98
Andere Anlagen, Betriebs‑ und Geschäftsausstattung 332.665,30 55.809,04 -1.594,87 386.879,47
FINANZANLAGEN
Beteiligungen 50 0 0 50
2.808.059,74 55.809,04 -2.359.415,37 504.453,41
ABSCHREIBUNGEN
01. Jan 20 Zugänge Abgänge 31. Dez 20
EUR EUR EUR EUR
IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 32.542,96 2,00 0 32.544,96
SACHANLAGEN
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 98.916,50 20.237,00 -119.153,50 0,00
Technische Anlagen und Maschinen 37.379,98 11.478,00 0 48.857,98
Andere Anlagen, Betriebs‑ und Geschäftsausstattung 226.487,80 35.162,04 -11,87 261.637,97
FINANZANLAGEN
Beteiligungen 0 0 0 0
395.327,24 66.879,04 -119.165,37 343.040,91
NETTOBUCHWERTE
31. Dez 20 31. Dez 19
EUR EUR
IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 2 4
SACHANLAGEN
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 0,00 2.258.904,00
Technische Anlagen und Maschinen 36.119,00 47.597,00
Andere Anlagen, Betriebs‑ und Geschäftsausstattung 125.241,50 106.177,50
FINANZANLAGEN
Beteiligungen 50 50
161.412,50 2.412.732,50

Angabe der Ausleihungen, Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern

1.1.2020 – 31.12.2020

Der Betrag der sonstigen Vermögensgegenstände gegenüber Gesellschaftern beträgt 380.514,69 EUR. Der Betrag der sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern beträgt 75.000,00 EUR.

1.1.2019 – 31.12.2019

Der Betrag der sonstigen Vermögensgegenstände gegenüber Gesellschaftern beträgt 99.824,10 EUR. Der Betrag der sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern beträgt 0,00 EUR.

sonstige Berichtsbestandteile

 

Essen, den 02. Februar 2022

Harfid Hadrovic

Eldin Hadrovic

Meldin Hadrovic

Daniel Booke

Alexander Micheel

Angaben zur Feststellung:
Der Jahresabschluss wurde am 02.02.2022 festgestellt.

Bestätigungsvermerk

An die Harfid GmbH, Essen

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresschluss der Harfid GmbH, Essen, – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn‑ und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs‑ und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Harfid GmbH, Essen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens‑ und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 S. 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens‑, Finanz‑ und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens‑, Finanz‑ und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Düsseldorf, 18. März 2022

ECOVIS Audit AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Thilo Marenbach
Wirtschaftsprüfer

Kay Hüneke
Wirtschaftsprüfer

 

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