Wir hatte es ja als einer der ersten Plattformen im Internet gemeldet, die Insolvenz der Harfid GmbH, aber wir hatten uns auch in der Folge einmal das Unternehmenskonstrukt von Harfid Hadrovic angeschaut. Schaut man sich das genauer an, dann findet man viele bilanziell überschuldete Gesellschaften.
Nun, auch das muss in der Baubranche kein schlechtes Zeichen dann sein, wenn man zum Beispiel für einzelne Projekte eine separate Projektgesellschaft gründet. Diese hat am Anfang oft hohe Kosten, die bei einem Verkauf des Projektes dann, in einen Gewinn umschlagen können, wenn das alles so kommt, wie man geplant hat.
Auch hat die Baubranche im Moment ein „Lieferkettenproblem“, heißt, geplante Bauzeiten können kaum noch eingehalten werden, damit können sich auch finanzielle Altplanungen einfach überholen. Zudem ist damit dann auch eine möglicherweise niedrigere Erlössituation verbunden, wenn die Immobilienpreise sinken, wie dies im Moment auf breiter Front der Fall ist.
Das, was Harfid Hadrovic gerade versucht, hat etwas von „Fang die Maus“. Wenn du ein Problem gelöst hast, taucht sofort das nächste Problem auf. Das in den Griff zu bekommen, das kann ihm dann möglicherweise nur mit der Hilfe von Banken und dem Verzicht auf Forderungen von Anlegern und Lieferanten gelingen. Ob die dazu bereit sind, das genau muss Harfid Hadrovic jetzt ganz schnell herausfinden.
Selbst wenn er das gelöst hat, entsteht ja das Problem für die Zukunft, denn mit einer angeschlagenen Firmengruppe macht so mancher der Lieferanten nur gegen Vorkasse Geschäfte.
Eine gute Lösung wäre, wenn Harfid Hadrovic einen Geldgeber findet, der als Partner in seine Unternehmen einsteigt und das Unternehmen mit Liquidität versorgt, dann kann man gemeinsam in Ruhe an einer Restrukturierung der Firmengruppe arbeiten und dann in eine bessere und erfolgreichere Zukunft für die Firmengruppe des Harfid Hadrovic starten.
Natürlich wünschen wir ihm das, denn er hat mit seinen Firmen auch viel für den Sport getan, hier zum Beispiel für Schalke04 und Rot Weiss Essen. Beides Traditionsvereine, die sich nun auch nach neuen Sponsoren umschauen müssen, denn dass innerhalb einer Restrukturierung noch Geld für Sponsoring da ist, ist nicht vorstellbar.
Harfid Hadrovic wird sicherlich alles versuchen, sein Lebenswerk zu retten, hoffen wir, das es ihm gelingt. Das wäre auch im Sinne der fast 300 Mitarbeiter seiner Firmengruppe.
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