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Harris und Trump machen ihre letzten Wahlkampfauftritte vor dem Wahltag

Yamu_Jay (CC0), Pixabay
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Mit nur noch wenigen Stunden bis zum Wahltag verstärkten Vizepräsidentin Kamala Harris und der ehemalige Präsident Donald Trump ihre Bemühungen, unentschlossene Wähler in den entscheidenden Swing-Staaten für sich zu gewinnen. Beide Kandidaten beendeten am Vorabend der Wahl eine Serie von Kundgebungen in den wichtigsten Bundesstaaten, die den Ausgang der Präsidentschaftswahl 2024 entscheidend beeinflussen könnten.

Harris mobilisiert Wähler in Pennsylvania

Kamala Harris verbrachte den Tag in Pennsylvania, einem der zentralen Swing-Staaten, auf den die Demokraten große Hoffnungen setzen. Ihre Wahlkampfstrategie fokussierte sich darauf, verschiedene Städte zu besuchen und dabei Themen wie Einheit und Zusammenhalt zu betonen. Harris hielt insgesamt fünf Veranstaltungen ab und beendete den Tag mit einer großen Kundgebung in Philadelphia, bei der sie von prominenten Persönlichkeiten wie Oprah Winfrey und Lady Gaga unterstützt wurde.

Bei einer ihrer Kundgebungen in Pittsburgh sagte Harris, die „Momentum sei auf ihrer Seite“ und betonte, dass sie bereit sei, eine neue Ära der amerikanischen Politik einzuleiten. „Morgen ist Wahltag, und wir spüren die Unterstützung der Menschen in diesem Land,“ sagte Harris. „Wir stehen an der Schwelle zu einer neuen Generation der Führung.“ In ihrer Rede vermied sie es, ihren Gegner Donald Trump namentlich zu erwähnen, sondern sprach davon, dass es Zeit sei, „ein Jahrzehnt der Angst und Spaltung hinter uns zu lassen“.

Trump setzt auf Mobilisierung und warnt vor „Wahlbetrug“

Donald Trump besuchte am Montag drei Schlüsselstaaten – North Carolina, Pennsylvania und Michigan – um seine Anhänger zum Wählen zu motivieren. Dabei setzte er erneut auf Rhetorik, die Zweifel an der Integrität des Wahlsystems schüren soll. Bei einer Kundgebung in Pittsburgh sprach er von einer „mächtigen, bösartigen Maschinerie“ der Demokraten und behauptete, die Wahl sei „nur durch Betrug“ zu gewinnen. „Wir müssen die Wahl auf die altmodische Art gewinnen und dann das System reparieren“, sagte Trump.

In Reading, Pennsylvania, ging er sogar so weit, Harris indirekt herauszufordern, indem er sagte, sie solle „gegen Mike Tyson in den Ring steigen“. Mit dieser Bemerkung spielte er auf Harris als starke Gegnerin an, nutzte dies aber zugleich, um sie zu diskreditieren. Trump erhielt zudem am Abend eine unerwartete Unterstützung vom populären Podcaster Joe Rogan, der seine Zustimmung zur Kandidatur Trumps ausdrückte. Trump bezeichnete Rogans Unterstützung als „großartigen Erfolg“, da Rogan bisher eher liberale Positionen vertreten hat.

Der republikanische Senator JD Vance unterstützt Trumps Angriffe

Auch der republikanische Senator JD Vance, ein enger Verbündeter von Trump, nutzte die letzte Gelegenheit vor der Wahl, um Harris scharf zu kritisieren. Bei einer Kundgebung in Newtown, Pennsylvania, nannte er sie eine „Katastrophe“ und warnte davor, dass eine Präsidentschaft von Harris zu einer Krise in den USA führen würde. „Wenn Sie es mögen, die Lebenshaltungskosten nicht mehr bezahlen zu können, dann wählen Sie Harris,“ spottete Vance. Er warnte, dass Harris‘ Politik zu „Weltkrieg III“ führen könnte und kritisierte ihre Position zur Einwanderung.

Wahlbeobachtungen und Sicherheitsbedenken

Unterdessen verstärken die Wahlbehörden in den USA ihre Sicherheitsvorkehrungen, nachdem US-Geheimdienste vor möglichen ausländischen Einflusskampagnen gewarnt hatten, die darauf abzielen, das Vertrauen der Amerikaner in das Wahlsystem zu untergraben. In einer Erklärung am Montag hieß es, dass Russland und andere Länder aktiv daran arbeiten, Zwietracht zu säen und die Legitimität der Wahl infrage zu stellen. „Russische Einflussakteure stellen derzeit gefälschte Inhalte her, um die Legitimität der Wahl zu untergraben und Wähler einzuschüchtern“, hieß es in der Stellungnahme. Auch der Iran wurde als „bedeutende Bedrohung“ für die Integrität der Wahl genannt.

Die Rolle von Präsident Biden und den Demokraten

Präsident Joe Biden, der bereits letzte Woche in seinem Heimatstaat Delaware gewählt hat, wird am Wahltag keine öffentlichen Auftritte haben. Sein Fehlen im Wahlkampf an diesem entscheidenden Tag lässt Harris und das Wahlkampfteam die finale Mobilisierung allein bestreiten.

Aufseiten der Demokraten hofft man, dass Bidens Bilanz und Harris’ letzte Anstrengungen ausreichen werden, um die knappen Mehrheiten in den Schlüsselstaaten zu sichern und die so genannte „blaue Wand“ zu verteidigen. In Pennsylvania liegt die Unterstützung für beide Kandidaten laut aktuellen Umfragen nahezu gleichauf, was auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen hindeutet.

Fazit

Mit dem Ende der Wahlkampagne stehen die USA vor einer der spannendsten Wahlen in ihrer jüngeren Geschichte. Während Kamala Harris auf Einheit und eine neue Generation der Führung setzt, vertraut Trump auf die Loyalität seiner Basis und seine kritische Haltung gegenüber dem politischen Establishment. Die kommenden Stunden werden zeigen, ob die Kampagnen der beiden Kandidaten ausgereicht haben, um die entscheidenden Wähler zu mobilisieren und das Vertrauen der Amerikaner zu gewinnen.

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