Seit bekannt wurde, dass Facebook eine eigene Kryptowährung auf den Markt bringen will, gibt es zu dem Vorhaben natürlich auch eine öffentliche Diskussion, deren Ende nicht abzusehen sein dürfte.
Nun gibt es auch Kritik aus berufenem Munde, denn EZB-Direktor Yves Mersch warnt jetzt öffentlich vor den Gefahren der geplanten Facebook-Digitalwährung Libra. Bei einer entsprechenden Akzeptanz der Kryptodevise könnte die Kontrolle der Europäischen Zentralbank (EZB) über den Euro sinken, sagte Mersch heute auf einer Konferenz der Notenbank.
Mit der Einführung der Cyberwährung könnte zudem die Wirkung der Geldpolitik über die Banken beeinträchtigt werden. Auch die internationale Rolle des Euro werde womöglich untergraben, indem durch Libra die Nachfrage nach der Gemeinschaftswährung womöglich zurückgehe.
Nun, die Befürchtungen von Yves Mersch sind so sicherlich nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen, wobei nicht nur Kritk von der EZB an der Kryptowährung kommt, sondern auch aus den USA. Auch hier sieht die Notenbank der USA das Vorhaben sehr kritisch und will dieses letztlich nur dann zulassen, wenn der US-Administration, insbesondere der US-Notenbank, weitgehende Kontrollrechte zugestanden werden.
Das Facebook-Projekt soll aber auch bei den letzten G7-Gesprächen eine nicht unbedeutende Rolle gespielt haben und auch hier in der Gruppe der sieben führenden Industriestaaten (G-7) auf große Bedenken gestoßen sein.
Anders als die Cyberwährung Bitcoin soll Libra ein „stable coin“ sein, der sich an einem Korb mehrerer Währungen und Staatsanleihen orientieren und so weniger schwankungsanfällig sein soll. Letztlich will Facebook aber diese Währung kontrollieren.
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