Im Fall der aus der Impfgegnerszene bedrohten und durch Suizid verstorbenen Ärztin Lisa-Maria Kellermayr hat die Generalstaatsanwaltschaft München die Wohnung eines Tatverdächtigen durchsuchen lassen. Auch die Staatsanwaltschaft Wels nahm inzwischen ihre eingestellten Ermittlungen in dem Fall wieder auf.
Die Hausdurchsuchung sei am frühen Freitagmorgen von der Kriminalpolizeiinspektion Fürstenfeldbruck am Wohnort eines 59-Jährigen durchgeführt worden, teilte die Ermittlungsbehörde mit. Es seien Datenträger sichergestellt, die nun ausgewertet werden. Der Verdächtige aus dem Landkreis Starnberg habe sich kooperativ gezeigt. Gegenstand der Ermittlungen seien im Wesentlichen die Tatvorwürfe der Bedrohung und der Nachstellung, hieß es in einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft. Es gehe um entsprechende Äußerungen des Beschuldigten im Internet und in sozialen Netzwerken.
Nähere Details wollte die Behörde vorerst nicht preisgeben. Die Landespolizeidirektion Oberösterreich sagte, dass es sich bei dem Verdächtigen um jene Person handle, die sie im Februar ermittelt hatte und gegen die die Staatsanwaltschaft Wels die Ermittlungen zunächst wegen mangelnder inländischer Gerichtsbarkeit eingestellt und die Ergebnisse nach Deutschland gemeldet habe.
Mit den Ermittlungen ist seit Mittwoch die Generalstaatsanwaltschaft München betraut. Sie ist für die Bekämpfung von Extremismus zuständig. Der leitende Oberstaatsanwalt und Pressesprecher der Generalstaatsanwaltschaft, Klaus Ruhland, kündigte im BR24-Interview an, dass sich die Behörde eng mit den österreichischen Kolleginnen und Kollegen abstimmen werde.
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