Hausdurchsuchung

Published On: Dienstag, 13.06.2023By

Im Zusammenhang mit der Affäre um angebliche Wahlkampfgelder aus Libyen für den ehemaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy wurde sein Haus durchsucht. Zudem wurde der frühere konservative Staatschef von den Behörden befragt, wie die Nachrichtenagentur dpa heute berichtete.

Diese Maßnahmen erfolgten im Rahmen einer Untersuchung, die sich mit der zurückgezogenen Aussage des ursprünglichen Hauptbelastungszeugen in der Libyen-Affäre befasst.

Der französisch-libanesische Geschäftsmann Ziad Takieddine hatte im Jahr 2016 angegeben, dass er Ende 2006 oder Anfang 2007 mehrere Koffer mit Millionen Euro ins Pariser Innenministerium gebracht habe, das zu dieser Zeit von Sarkozy geleitet wurde und die Gelder vom libyschen Regime stammten.

In einem späteren Interview widerrief er jedoch seine Aussage und erklärte, dass Sarkozy kein libysches Geld für den Präsidentschaftswahlkampf erhalten habe. Später behauptete Takieddine erneut, dass seine Aussage verfälscht worden sei. Die französische Justiz ermittelt nun wegen möglicher Zeugenbeeinflussung.

Die Libyen-Affäre dreht sich um den Verdacht, dass für Sarkozys Wahlkampf im Jahr 2007 illegal Gelder vom Regime des damaligen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi geflossen sein könnten. Sarkozy, der von 2007 bis 2012 französischer Präsident war, hat diese Vorwürfe stets bestritten. Die Finanzstaatsanwaltschaft wirft dem 68-Jährigen jedoch Veruntreuung öffentlicher Gelder, Bestechlichkeit und illegale Wahlkampffinanzierung vor und hat Anklage gegen ihn erhoben.

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