Das Unternehmen ist auf der Suche nach Kapital. Da könnte man vom Konzept her doch auch interessant für den privaten Anleger sein, hat man sich wohl gedacht, und ein Angebot „kreieren lassen“, damit man dann auch Anlegergelder annehmen kann. In dem Angebot des Unternehmens heißt es:
„Einem ausgewählten Anleger- und Investorenkreis wird die Möglichkeit geboten, im Rahmen einer Small-Capital-Platzierung am zukünftig steigenden Erfolg des Unternehmens teilzuhaben.
Ausgegeben werden renditeorientierte, unmittelbare Unternehmensbeteiligungen ab einer Mindestbeteiligung von Euro 10.000,- in Form von stillen Beteiligungen und ab einer Mindestbeteiligung von Euro 20.000,- als Genussrechte ( Mindestlaufzeiten ab 5 bzw. 7 Jahren ) mit einer jeweiligen, jährlichen Ausschüttung von bis zu 5,5 % plus Übergewinnanteile sowie fünfjährige Namensschuldverschreibungen ab Euro 10.000,- mit einer Festverzinsung von 6 % p.a. und ferner Nachrangdarlehen ab Euro 5.000- mit einer Laufzeit von vier Jahren und einer Verzinsung von 5 % p.a.. Bei entsprechenden Laufzeiten kann ein Schlussbonus gezahlt werden.“
Verehrte verantwortliche Pesronen des Unternehmens Heinz-Dieter Jäckel GmbH, sagen Sie bitte allen Personen, die Ihnen dann zukünftig über eine der hier aufgeführten Möglichkeiten ihr Kapital zur Verfügung stellen auch, dass natürlich jedes dieser Investmentangebote das Risiko eines Totalverlustes für den investierenden Anleger in sich birgt. Das sollten Sie dann bitte auch im eigenen Interesse tun, nicht dass ihr Anleger dann irgendwann einmal überrascht ist, wenn er das erfährt, möglicherweise dann eben nicht von Ihnen.
Alle diese Investments sind völlig legal, aber diese Investments sind nicht von der BaFin mit einer Gestattung versehen, sondern fallen unter sogenannte Ausnahmeregelungen, da diese Angebote, wie hier ausgeführt, von vorneherein einem begrenzten Personenkreis zur Verfügung gestellt werden.
Dadurch erspart sich das Unternehmen erhebliche Kosten für Prospekt usw., aber der Kunde würde aus unserer Sicht hier über ein BaFin gestattetes Produkt möglicherweise schon wesentlich besser informiert werden. Was uns hier ganz deutlich fehlt, ist der Hinweis eben auf das vorhandene Risiko eines Totalverlustes für den jeweiligen investierenden Anleger.
Hinzukommt noch, dass die letzte im Unternehmensregister frei zugängliche und kostenfrei einsehbare Bilanz mit einer Überschuldung schließt, die dann durch einen Rangrücktritt beseitigt wurde. Insgesamt zeichnet diese Bilanz aber kein positives wirtschaftliches Bild des Unternehmens aus unserer Sicht.
Heinz-Dieter Jäckel Handels- und Vertriebsgesellschaft mit beschränkter Haftung
Berlin
Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2011 bis zum 31.12.2011
Bilanz
Aktiva |
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31.12.2011 EUR |
31.12.2010 EUR |
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A. Anlagevermögen | 518,50 | 10.730,00 |
I. Immaterielle Vermögensgegenstände | 285,00 | 487,00 |
II. Sachanlagen | 233,50 | 10.243,00 |
B. Umlaufvermögen | 14.445,18 | 13.415,52 |
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 14.445,18 | 13.415,52 |
C. nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag | 1.038,26 | 2.452,22 |
Bilanzsumme, Summe Aktiva | 16.001,94 | 26.597,74 |
Passiva |
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31.12.2011 EUR |
31.12.2010 EUR |
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A. Eigenkapital | 0,00 | 0,00 |
I. gezeichnetes Kapital | 26.000,00 | 26.000,00 |
II. Verlustvortrag | 24.471,22 | 10.179,21 |
III. Jahresfehlbetrag | 2.567,04 | 18.273,01 |
IV. nicht gedeckter Fehlbetrag | 1.038,26 | 2.452,22 |
B. Rückstellungen | 900,00 | 900,00 |
C. Verbindlichkeiten | 15.101,94 | 25.697,74 |
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr | 15.101,94 | 25.697,74 |
Bilanzsumme, Summe Passiva | 16.001,94 | 26.597,74 |
Anhang zur Bilanz zum 31.12.2011
Heinz- Dieter Jäckel Handels- u. Vertriebsges.mbH
Die Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind mit den Anschaffungs-/Herstellungskosten, vermindert um die planmäßige Abschreibung, bewertet. Es wurde in 2011 generell die lineare AfA-Methode angewendet. Außerplanmäßige AfA wurden in 2011 nicht vorgenommen. In 2011 angeschaffte Geringwertige Wirtschaftsgüter wurden gem. § 6 Abs. 2 EStG voll abgeschrieben.
Das der GmbH gewährte Gesellschafterdarlehen wurde mit einer Rangrücktritterklärung belegt.
Rückstellungen für alle erkennbaren ungewissen Verbindlichkeiten sind gebildet worden.
Die alleinige Geschäftsführung obliegt Herrn Heinz-Dieter Jäckel.
sonstige Berichtsbestandteile
Angaben zur Feststellung:
Der Jahresabschluss wurde am 28.11.2012 festgestellt.
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