Ein Schlüsselsatz für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der CDU und den Grünen in Hessen ist: „Jetzt stellen wir uns alle mal vor, der andere könnte vielleicht auch Recht haben“, wie der damalige hessische CDU-Vorsitzende und Ministerpräsident Volker Bouffier 2013 äußerte. Dies führte zur ersten schwarz-grünen Koalition in einem Flächenland, obwohl die beiden Parteien als unvereinbar galten.
Die Zusammenarbeit, trotz Unterschieden und Kompromissen, hat über die Jahre hinweg Bestand. Bouffier und der grüne Stellvertreter, Tarek Al-Wazir, pflegten ein enges Vertrauensverhältnis, das die Koalition stabilisierte. Dabei haben beide Parteien interne Diskussionen geführt und nach außen hin Einigkeit gezeigt.
Auch nach Bouffiers Rücktritt und der Übernahme durch Boris Rhein bleibt die schwarz-grüne Koalition bestehen. Allerdings sind seitdem Risse sichtbar geworden, und offene Kritik wird geäußert. Trotzdem ist die aktuelle Dynamik noch weit von der Intensität der Konflikte vergangener Jahre entfernt. Beide Parteien wissen, dass sie möglicherweise nach der Wahl wieder aufeinander angewiesen sind, da aktuelle Umfragen eine Mehrheit für Schwarz-Grün anzeigen. So bleibt die bewährte Grundhaltung weiterhin relevant: Auch der andere könnte Recht haben.
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