In Reaktion auf die zunehmende Gewalt in Haiti kommen heute Vertreter wichtiger internationaler Akteure zusammen, um Lösungsansätze für die Krise zu diskutieren. Auf Einladung der Karibischen Gemeinschaft (CARICOM) werden sich Gesandte aus den USA, Frankreich, Kanada und Vertreter der Vereinten Nationen in Jamaika treffen, mit dem Ziel, die Ordnung in Haiti wiederherzustellen und das geschwundene Vertrauen der haitianischen Bevölkerung zurückzugewinnen. Wie Guyanas Vizepräsident Bharrat Jagdeo betonte, hat die kriminelle Übernahme Haitis eine Situation geschaffen, in der effektiv keine Regierungsführung mehr besteht.
In der jüngsten Zeit haben bewaffnete Gruppen, die einen Großteil von Port-au-Prince und die Verkehrswege in andere Landesteile kontrollieren, ihre Angriffe auf staatliche Einrichtungen intensiviert. Dies hat bereits zu einer Flucht von EU-Diplomaten aus dem Land geführt, die die prekäre Sicherheitslage als Grund angaben. Diese Entwicklung folgt auf die Entscheidung der USA, Personal aus ihrer Botschaft in Haiti abzuziehen. Österreich, das in Haiti keine eigene Botschaft unterhält, wird aus der Ferne von seiner Botschaft in Kuba betreut.
Die eskalierende Gewalt fällt in eine Zeit, in der Premierminister Ariel Henry das Land für eine Reise nach Kenia verlassen hatte. Die Situation wird weiter durch Forderungen bewaffneter Gruppen nach Henrys Rücktritt kompliziert, obwohl er sich Ende Februar mit der Opposition darauf geeinigt hatte, bis zu den geplanten Neuwahlen, die innerhalb der nächsten zwölf Monate stattfinden sollen, eine gemeinsame Regierung zu bilden.
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