Während in den Medien ein neuer Hitzerekord verkündet wird, scheint es, dass man in Berlin Gefahr läuft, sich das Hirn zu verbrennen. Der SPD-Parteivorstand vermeldete heute per Twitter:
„Arbeit heißt immer präsent sein? Das finden wir nicht zeitgemäß. Arbeit soll sich deinem Leben anpassen und nicht umgekehrt. Darum kämpfen wir schon länger für ein Recht auf mobiles Arbeiten. Und zwar immer – nicht nur wenn der #Hitzerekord geknackt wird.“
Das Recht auf mobiles Arbeiten und Home-Office: Das ist heute schon die bittere Realität des typischen Berliner Hipsterlurches, der mit dem E-Scooter von einem prekärem Beschäftigungsverhältnis zum nächsten rollert.
Ist dies etwa die neue Zielgruppe der SPD? Kennt man da nur noch solche Leute mit Nudelarmen und Männerdutt?
Was ist mit der traditionellen SPD-Klientel und wie soll die mobil oder besser gesagt vom Home-Office aus arbeiten? Ein Recht gilt nämlich für alle, liebe SPD. Oder gilt das Recht nicht für eure traditionellen, hart arbeitenden Wähler?
Kassiert die Kassiererin jetzt am eigenen Küchentisch und wir tragen die Einkäufe deshalb vom Supermarkt erst bei ihr vorbei zum Bezahlen?
Der VW-Montagearbeiter montiert den Triebwerksstrang vom Golf im heimischen Wohnzimmer? Der Straßenbauarbeiter baut ein paar Quadratmeter Autobahn in seinem Hobbykeller?
Man fragt sich, wie weit sich der SPD-Parteivorstand von der traditionellen SPD-Wählerschaft und deren Lebensumfeld verabschiedet hat – oder sind diese verschwitzen, hart arbeitenden Gestalten ihm gar peinlich geworden?
Kein gutes Zeichen für die Zukunft der ehemals stolzen Arbeiterpartei. Mit solchen Hitzewallungen landet die Reise der SPD klar weit unter 10 % bei der nächsten Wahl, und das wohl zu Recht.
Manchmal wünscht man sich Andrea Nahles zurück.
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