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Höchststrafe für Osloer Terrorattentäter: 30 Jahre Verwahrung und Millionenentschädigung

office8 (CC0), Pixabay
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Das Osloer Amtsgericht hat im Fall des schweren Terroranschlags vom Juni 2022 ein wegweisendes Urteil gefällt. Der 45-jährige Attentäter, ein norwegischer Staatsbürger iranischer Herkunft, wurde zur Höchststrafe von 30 Jahren Verwahrung verurteilt. Diese Entscheidung markiert einen Wendepunkt in der norwegischen Rechtsprechung und sendet ein starkes Signal gegen terroristische Gewalt.

Der Anschlag, der sich in der Nacht zum 25. Juni 2022 vor einer bekannten Schwulenbar im Zentrum Oslos ereignete, erschütterte die norwegische Gesellschaft zutiefst. Zwei Menschen verloren ihr Leben, 21 weitere wurden verletzt. Der Zeitpunkt des Angriffs – kurz vor der geplanten Pride-Parade – verstärkte die Symbolkraft der Tat und wurde als direkter Angriff auf die LGBTQ+-Gemeinschaft gewertet.

Im Verlauf des Prozesses wurde enthüllt, dass der Täter vor dem Anschlag ein Treuebekenntnis zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) abgelegt hatte. Diese Verbindung zum internationalen Terrorismus spielte eine zentrale Rolle in der Urteilsfindung und unterstrich die Schwere des Verbrechens.

Das Gericht fällte sein Urteil einstimmig und befand den Angeklagten in allen Anklagepunkten für schuldig. Neben der Verwahrungsstrafe, die in Norwegen die schärfste Form der Freiheitsstrafe darstellt, wurde der Verurteilte zu Entschädigungszahlungen in Höhe von über 110 Millionen norwegischen Kronen (etwa 10 Millionen Euro) verpflichtet. Diese Summe soll den Opfern und ihren Angehörigen zugutekommen und reflektiert das Ausmaß des verursachten Leids.

Die Verwahrungsstrafe in Norwegen unterscheidet sich von einer regulären Haftstrafe dadurch, dass sie nach Ablauf der festgesetzten Zeit verlängert werden kann, wenn der Verurteilte weiterhin als Gefahr für die Gesellschaft eingestuft wird. Dies ermöglicht es den Behörden, den Täter gegebenenfalls über die 30 Jahre hinaus in Haft zu behalten.

Das Urteil wurde von Vertretern der LGBTQ+-Gemeinschaft und Opferverbänden mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Während viele die Härte des Urteils begrüßten, betonten andere, dass kein Urteil das verursachte Leid ungeschehen machen könne.

Norwegens Justizminister unterstrich in einer Stellungnahme die Bedeutung des Urteils für die nationale Sicherheit und betonte die Entschlossenheit des Landes, terroristischer Gewalt entschieden entgegenzutreten. Gleichzeitig kündigte er verstärkte Präventionsmaßnahmen und einen Ausbau des Schutzes für vulnerable Gruppen an.

Der Fall hat eine breite gesellschaftliche Debatte über Radikalisierung, Islamismus und den Schutz von Minderheiten in Norwegen ausgelöst. Experten sehen in dem Urteil ein wichtiges Signal, betonen jedoch auch die Notwendigkeit langfristiger Strategien zur Bekämpfung von Extremismus und zur Förderung gesellschaftlicher Integration.

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