Die Affäre um ein antisemitisches Flugblatt und Rassismus-Vorwürfe aus der Jugendzeit von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat die Unterstützung vieler Parteimitglieder und Lokalpolitiker erhalten. Laut einer schriftlichen Anfrage von BR24 an FW-Bürgermeister und -Landräte in Bayern steht die Basis hinter Aiwanger. Die Lokalpolitiker distanzieren sich jedoch von dem antisemitischen Flugblatt und äußern sich deutlich dazu. Sie betonen, dass sie Rassismus und Extremismus ablehnen.
Die Lokalpolitiker kritisieren den Zeitpunkt der Flugblatt-Veröffentlichung, der sechs Wochen vor der Landtagswahl liegt. Einige sehen darin einen Versuch, Aiwangers Ruf zu schaden. Die Forderung, dass Aiwanger sein Amt als Wirtschaftsminister ruhen lassen solle, wird an der Basis skeptisch gesehen. Viele finden, dass eine Vorverurteilung vermieden werden sollte.
Die Politiker betonen, dass Aiwanger sich entschuldigt habe und die Unschuldsvermutung gelte. Einige sehen in der Entschuldigung eine ausreichende Reaktion. Die Affäre wird nicht als schädlich für die Freien Wähler angesehen. Kritik gibt es jedoch an Aiwangers Kommunikationsstrategie und Rhetorik. Trotzdem betonen viele Politiker den Rückhalt für Aiwanger in der Bevölkerung. Die Diskussion um das Flugblatt hat die sachlichen Themen in den Hintergrund gedrängt. Einen Wahlkampf der Sachthemen gibt es so gut wie gar nicht mehr in Bayern.
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