Die äußeren Ausläufer des Hurrikans „Milton“ erreichen bereits die Küste Floridas, und die Zeit für eine sichere Evakuierung läuft ab. Der Sturm der Kategorie 4 soll im Laufe der Nacht auf die zentrale Golfküste Floridas treffen, möglicherweise als etwas abgeschwächter, aber dennoch sehr gefährlicher Wirbelsturm. Der genaue Landfall des Hurrikans bleibt unklar, was auch die Vorhersagen für die gefährlichsten Sturmfluten in der Region um Tampa und entlang der Golfküste beeinflusst. Selbst geringfügige Änderungen der Zugbahn können erhebliche Auswirkungen auf die betroffenen Gebiete haben.

Sturmböen und Regenfälle breiten sich aus

Während sich der Sturm auf das Festland zubewegt, haben seine tropischen Sturmböen in den letzten 24 Stunden an Ausdehnung gewonnen. Die Winde erstrecken sich mittlerweile über einen Bereich von 200 Kilometern um das Sturmzentrum. Dies bedeutet, dass die Auswirkungen des Sturms über eine größere Fläche hinweg spürbar sein werden, selbst wenn der Sturm an Stärke verliert. Viele Küstenbereiche und sogar das gesamte Florida Peninsula müssen sich auf heftige Winde und ergiebige Regenfälle einstellen.

Evakuierungsaufrufe in letzter Minute

Angesichts der nahenden Gefahr drängen die Behörden auf schnelle Evakuierungen. „Es ist buchstäblich die elfte Stunde“, warnten Vertreter der Regierung und forderten die Bewohner dringend auf, ihre Häuser zu verlassen, solange es noch möglich ist. Viele Küstengebiete wurden bereits geräumt, und Notunterkünfte stehen weiterhin bereit, um Menschen aufzunehmen, die sich in Sicherheit bringen. Doch auch für jene, die sich entschieden haben, den Sturm auszusitzen, steigt der Druck: Viele Tankstellen sind bereits leer, da die Nachfrage nach Treibstoff enorm gestiegen ist, während Bewohner ihre Fahrzeuge und Generatoren für den Sturm vorbereiten.

Verheerende Auswirkungen erwartet – Behörden warnen

Trotz einer möglichen leichten Abschwächung des Sturms erwartet das National Hurricane Center lebensbedrohliche Sturmfluten, zerstörerische Winde und gefährliche Überschwemmungen entlang der Küste und weiter ins Landesinnere. Die Sturmfluten könnten in einigen Gebieten eine Höhe von bis zu 3 Metern erreichen. Bewohner der besonders betroffenen Regionen, darunter Anna Maria Island und Sanibel, wurden aufgefordert, sich umgehend in Sicherheit zu bringen. „Bleiben Sie nicht auf der Insel“, appellierte der Polizeichef von Holmes Beach eindringlich, nachdem er bestätigte, dass die meisten Bewohner die Warnungen befolgt haben.

Flugverkehr stark beeinträchtigt

Milton hat auch erhebliche Auswirkungen auf den Flugverkehr in der Region. Mehr als 3.000 Flüge wurden in den nächsten zwei Tagen abgesagt, da zahlreiche Flughäfen entlang der Golfküste geschlossen wurden, darunter der internationale Flughafen von Orlando und der von Tampa. Fluggesellschaften wie Spirit und JetBlue mussten erhebliche Teile ihres Flugplans streichen, was viele Reisende dazu zwingt, alternative Unterkünfte zu suchen.

Biden warnt vor Falschinformationen

Präsident Joe Biden äußerte sich in einem Interview besorgt über die Verbreitung von Falschinformationen, die die effektive Reaktion auf Naturkatastrophen behindern könnten. Er betonte, dass seine Regierung alle Maßnahmen getroffen habe, um auf den Hurrikan vorbereitet zu sein, und forderte die Bevölkerung auf, offiziellen Warnungen und Anweisungen zu vertrauen. Die Kritik an der Verbreitung von Fehlinformationen erinnert an ähnliche Probleme, die nach dem jüngsten Hurrikan „Helene“ auftraten.

Rückkehr zu normalen Bedingungen ungewiss

Während die Behörden in ganz Florida in Alarmbereitschaft bleiben, ist unklar, wann die Menschen in ihre Häuser zurückkehren können. Nachdem „Milton“ voraussichtlich seinen zerstörerischen Weg über die Küste genommen hat, wird es noch mehrere Tage dauern, bis die Rettungskräfte eine erste Bestandsaufnahme der Schäden vornehmen und die Infrastruktur wiederherstellen können.