HVO 100, ein Kraftstoff der nächsten Generation, gewonnen aus Speiseresten, pflanzlichen Ölen und Fetten, sowie aus biogenen Reststoffen, steht kurz vor seiner Markteinführung. Dieser umweltfreundlichere Diesel könnte schon bald an Tankstellen erhältlich sein, wenn die Bundesländer heute grünes Licht geben. Dank seiner nachhaltigen Herkunft könnte HVO 100 die CO₂-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichem Diesel deutlich reduzieren.
Freie Tankstellenbetreiber, vertreten durch den Verband UNITI, zeigen sich bereit für die Einführung und erwarten keine Beschaffungsprobleme. Ab Mitte April könnte HVO 100 bereits an ausgewählten Zapfsäulen erhältlich sein. Neste, einer der führenden Hersteller, verspricht einen Diesel, der komplett aus erneuerbaren Quellen stammt und die Treibhausgasemissionen um bis zu 90 Prozent senken kann.
Die endgültige Einführung hängt unter anderem von den heutigen gesetzlichen Entscheidungen ab. Während der Branchenverband „en2.x“ eine rasche Klärung fordert, stehen viele Tankstellenbetreiber vor der Entscheidung, welchen Kraftstoff sie möglicherweise für HVO 100 aus ihrem Angebot streichen müssen. Der ADAC plädiert dafür, etablierte Kraftstoffe wie E5 im Sortiment zu belassen und stattdessen weniger relevante Sorten zu ersetzen.
Obwohl HVO 100 voraussichtlich teurer als herkömmlicher Diesel sein wird, unterstreicht der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger die Bedeutung des Umstiegs auf umweltfreundlichere Alternativen wie E10, um den Klimaschutz voranzutreiben.
Ein wesentlicher Punkt für Autofahrer ist die Kompatibilität ihrer Fahrzeuge mit HVO 100. Laut dem Automobilverband VDA sind viele der derzeit zugelassenen Fahrzeuge bereits dafür geeignet. Dennoch wird Fahrzeughaltern empfohlen, sich vor dem Tanken bei ihrem Hersteller zu erkundigen, ob ihr Fahrzeug für HVO 100 freigegeben ist. Die Branche arbeitet zudem an einer Informationsplattform zu synthetischen Kraftstoffen, um Verbraucher umfassend zu informieren.
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