Natürlich, sehr geehrter Herr Dr. Sieprath, hat bei einem Vorgang wie Lombardium nicht nur eine Person Schuld, sondern das ist ein Mosaik von vielen Schuldigen, dazu gehört auch der Vermittler. Wenn man sich den Gesamtvorgang einmal anschaut, dann gibt es eine Menge Indizien, die aufzeigen, dass Vermittler schon zu einem früheren Zeitpunkt hätten erkennen können, was bei Lombardium vorging, als wie es viele jetzt zugeben. Sicherlich nicht im Detail, keine Frage, aber im Ganzen bezogen auf das Geschäftsmodell des Unternehmens Lombardium.
Auch ich habe, als ich von dem Geschäftsmodell erfahren habe, mir so meine Gedanken gemacht. Hörte sich verdammt gut an, dachte ich, aber mir kamen dann doch Zweifel, „ob es wirklich so viel reiche Leute gibt, die ihre Pfänder in ein Pfandhaus bringen würden“? Nun, was habe ich getan? Ich habe mit rund zehn Pfandleihhausbesitzern telefoniert und es war keiner darunter, der sagte, dass „das funktioniert“. Diese einfache Recherche hätten doch die Vermittler der Lombardium auch machen können.
Es geht ja nicht darum, bei der eigenen Recherche zu einem Anbieter nur die Personen zu prüfen, die hinter dem Geschäftsmodell stehen. Aber selbst da hätte es spätestens bei dem Namen Patrick E. Fragen geben müssen. Schaut man sich aber dann noch das Rating des Unternehmens Checkanalyse zum LombardClassic 2 an, dann hätte jeder Vermittler spätestens jetzt „kräuselnde Fußnägel“ bekommen müssen bei dem Vergleich mit Festgeld. Es muss doch intelligenten Vermittlern klar sein, dass solch ein Vergleich ihnen irgendwann auf die Füße fallen kann, denn ein Produkt des grauen Kapitalmarktes mit einer Festgeldanlage zu vergleichen, ist schon wagemutig. Wir wissen nun von fast 120 Anlegern, die genau deshalb das Produkt LombardClassic 2 gezeichnet haben, weil der Vermittler denen das so erklärt und auch so mit dem Ratingflyer dargelegt hat. Hier tauchen dann immer wieder die Namen der Vermittler auf, die auch der IG Lombard zugerechnet werden. Nun mag das durchaus Zufall sein, aber es fällt schwer, keine falschen Schlüsse zu ziehen. Genau diese Hinweise führen doch dazu, dass man die IG Lombard als nicht seriös einstufen muss, mit all den Dingen, die sie tun will und angeblich tut. Das hier der Gedanke aufkommt, dass es sich um eine Selbstschutz-IG für Vermittler von Lombardium handelt, müssen Sie doch nachvollziehen können. Genau aus dieser Position heraus sehen wir die IG Lombard mit Peter Stütz und Ihnen als deren juristischer Berater. Nun geschah noch so etwas wie bei der Wahl der Mitglieder zum Gläubigerausschuss. Das hinterlässt einen ganz fatalen Eindruck, Herr Dr. Sieprath und Herr Peter Stütz.
Dass vor allem die Vermittler, die man der IG Lombard zurechnet, sich einer besonderen Aufmerksamkeit erfreuen dürfen, sollte nachvollziehbar sein. Mit der Rückendeckung des Prozesskostenfinanzierers ist das ein ganz einfaches Unterfangen, denn der Anleger trägt jetzt bei den Klagen ja kein Risiko mehr. Darauf zu warten, dass eine IG Lombard einmal Geld zurückholt, werden die Anleger nun auch nicht mehr. Ich kann jedem nur den Rat geben: Raus aus der IG Lombard und ziehen sie ihren Berater zur Verantwortung, wenn er eine Falschberatung durchgeführt hat. Sie, die IG Lombard, hatten vor Monaten die Möglichkeit, wirklich etwas zu tun für die Anleger, Ihre Anleger, und das haben sie ganz klar versäumt.
Ich hatte Ihnen angeboten, einen Kontakt zu einer spezialisierten Detektei herzustellen, die nachweislich prädestiniert ist, solche verlorengegangenen Gelder zurück zu beschaffen. Das hätten Sie mit dem Geld der IG Lombard locker stemmen können. Das wollten Sie und Herr Stütz nicht. Nun sind seit diesem Tag bereits Monate vergangen und wer weiß, was jetzt mit der eine oder anderen Million passiert ist. Das wiederbeschaffte Vermögen hätte man auf ein separates Konto deponieren können. Ich bin mir sicher, die Kosten dafür hätte der Insolvenzverwalter gerne übernommen. Die IG Lombard hat bis heute nichts für die Anleger auf die Reihe bekommen. Was sie exzellent geschafft hat, ist den Schutz für die Vermittler zu gewährleisten. Damit ist mit der „Gläubigernummer“ jetzt Schluss.
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