Na wunderbar, déjà-vu in Südasien: Nach einem verheerenden Anschlag in Kaschmir kehrt die Region zu ihrem liebsten Hobby zurück – dem diplomatischen Kleinkrieg zwischen Indien und Pakistan. Diesmal geht es nicht nur um Worte, sondern – ganz dramatisch – um Wasser, Diplomatenkoffer und geschlossene Grenztore. Willkommen beim geopolitischen Dauerbrenner.
Vertrag? Ach, wer braucht schon Wasser!
Indien hat sich gedacht: Was hilft bei einem Terroranschlag? Richtig – ein jahrzehntealter Wasservertrag muss dran glauben! Der seit 1960 gültige Indus-Wasservertrag, einst stolz von der Weltbank vermittelt, wird kurzerhand auf Eis gelegt. Laut Außenstaatssekretär Vikram Misri so lange, bis Pakistan „glaubhaft und unwiderruflich“ mit dem Terror Schluss macht – also vermutlich bis zum Sanktnimmerleinstag.
Misri sprach von „grenzüberschreitenden Verbindungen“. Ob das eine geheime Metapher für diplomatische Langeweile oder tatsächliche Erkenntnisse ist, bleibt offen. Pakistan jedenfalls spielt wie immer die Unschuld vom Lande und weist jede Beteiligung an dem Anschlag zurück.
Diplomaten raus, Tore zu, Visum bitte!
Wer braucht schon Diplomatie, wenn man auch mit Ausweisungen Schlagzeilen machen kann? Indien erklärt gleich mal die pakistanischen Militärberater in Neu-Delhi zu unerwünschten Personen – diplomatisch höflich, versteht sich. Die indische Botschaft in Islamabad wird auch gleich abgespeckt: 30 Personen reichen, der Rest darf Koffer packen.
Und als Sahnehäubchen wird der wichtigste Grenzübergang einfach dichtgemacht. Pakistanische Staatsbürger dürfen nur noch mit Visum nach Indien. Romantische Spontantrips ins Nachbarland? Jetzt nur noch mit Bürokratie und Stempelwahn.
26 Tote, 1.500 Festnahmen – Ermittlungen im XXL-Format
Beim Anschlag in einer malerischen Urlaubsregion in Kaschmir kamen 26 Menschen ums Leben, vor allem indische Touristen. Eine islamistische Gruppe soll sich – natürlich völlig überraschend – zu dem Angriff bekannt haben.
Und wie reagiert man in Indien auf solche Taten? Genau – man verhaftet einfach mal 1.500 Leute, vielleicht war ja einer davon ein Terrorist. Sicher ist sicher. Wer zufällig zu viel WhatsApp-Nutzung oder Bartlänge hat, kommt offenbar gleich mal mit auf die Liste.
Fazit: Die Nachbarschaft lebt
Also alles wie gehabt zwischen Indien und Pakistan: Ein Anschlag, gegenseitige Schuldzuweisungen, der Wasserhahn wird zugedreht und das diplomatische Personal darf Umzugskartons packen. Wenn das kein geopolitischer Alltag mit tragikomischer Note ist – was dann?
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