Trotz des aktuell kräftigen Preisauftriebs ist laut EZB-Vizechef Luis de Guindos für nächstes Jahr mit einem Abflauen der Inflation zu rechnen. Er sei fest davon überzeugt, dass die Teuerungsrate 2022 zu sinken beginne, sagte der Spanier heute auf einer Finanzkonferenz. Es gebe noch keine Anzeichen dafür, dass die Inflation über hohe Lohnabschlüsse angetrieben werde. „Doch es ist zu erwarten, dass das Lohnwachstum 2022 höher ausfallen wird als 2021“, fügte er hinzu.
Die Geldpolitik müsse vor diesem Hintergrund mit Blick auf die Lohnrunden wachsam bleiben, sagte de Guindos. Die EZB braucht laut dem deutschen Ratsmitglied Olli Rehn kein neues Steuerungsinstrument bei einer schrittweisen Normalisierung der sehr lockeren Geldpolitik. Mit dem Pandemie-Notprogramm PEPP und dem kleineren Anleihenkaufprogramm APP verfüge die Europäische Zentralbank über ausreichende Möglichkeiten, sagte der Finne am Mittwoch. Ähnlich hatte sich das EZB-Ratsmitglied Madis Müller aus Estland jüngst gegenüber Reuters geäußert.
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