Interessenvertretung Bundesverband Crowdfunding e.V. gegründet, so kann man es in einer Pressemitteilung des Verbandes lesen. Nichts deutet daraufhin, dass dieser Verband einmal von Immobiliencrowdfundingfirmen dominiert werden könnte. Nun hat sich das möglicherweise verändert, denn nachdem der Vorsitzende dieses Verbandes eine eigene Immobiliencrowdfundingplattform ins Leben gerufen hat, darf man sicherlich öffentlich die Frage stellen: „Vertritt er noch die Interessen aller Mitglieder?“
Diese Frage wird sicherlich jetzt auch bei so manchem Mitglied aufkommen nach unserem Bericht zu dem merkwürdigen Verhalten des Vorsitzenden des Verbandes. Man hat uns auch bestätigt, dass es unter den Mitgliedern des Verbandes einiges an Unruhe bezüglich ihres Vorsitzenden. Keiner, oder zumindest nur wenige, haben gewusst, dass der Vorsitzende des Verbandes an einer eigenen Immobiliencrowdfundingplattform bastelt bzw. jetzt damit in die Öffentlichkeit gegangen ist. Ein Unding, so zwei unserer Gesprächspartner, der Mann ist völlig fehl am Platz. Nun, das muss der Verband nun selber intern klären. Grundsätzlich hat natürlich jeder Verband immer das Problem, wenn ihm große Partner angehören, dass die kleinen Partner zu kurz kommen, auf diesem Weg könnte der Verband nun sein. Auf dem Weg zu einem reinen Immobiliencrowdfunding dominierten Verband.
PRESSEMITTEILUNG
Es hat sich ein neuer Crowdfunding-Verband gegründet, der sich das Ziel gesetzt hat den Verbraucherschutz zu stärken, übergreifende Qualitätsstandards zu entwickeln und die internationale Wettbewerbsfähigkeit auszubauen. An Bord sind 22 Gründungsmitglieder. Der Verband wurde im März offiziell eingetragen und nimmt ab sofort seine Arbeit als zentrale Interessenvertretung und Netzwerk der Crowdfunding-Branche in Deutschland auf.
Zum Vorstand gehören Jamal El Mallouki (Vorsitzender), Uli W. Fricke (Stellvertreterin), Volker Isenmann, Dirk Littig, Anastasios Papakostas und Tamo Zwinge.
„Crowdfunding hilft, die Finanzierung innovativer Unternehmen in Deutschland und Europa zu verbessern und sorgt so für mehr Wirtschaftswachstum. Wir sind zwar eine junge Branche, aber wollen deswegen frühzeitig auf Professionalität, Transparenz und hohen Investorenschutz setzen“, erläutert Jamal El Mallouki, Vorstandsvorsitzender des Verbandes.
Im Verband organisieren sich Plattformen, die über mehrere Jahre hinweg sehr erfolgreich die Finanzierung von Unternehmen und Privatpersonen durch die Crowd vermittelt haben. Mit ihrer Hilfe ist der deutsche Crowdfunding-Markt zum drittgrößten Markt Europas gewachsen. Auch die Plattformen, die erst 2016 an den Start gegangen sind und neue Märkte für Crowdfunding erschließen, verpflichten sich durch ihre Mitgliedschaft, von Anfang an nach hohen Qualitätsstandards zu handeln.
Die Mitglieder des Bundesverbands sind der festen Überzeugung, dass Crowdfunding eine großen Zukunft hat: „Viele innovative Projekte und Unternehmen benötigen Kapital. Die Crowd ist bereit, am Wachstum dieser innovativen Projekte mitzuwirken. Damit etabliert sich Crowdfunding in all seinen Ausprägungen als feste Finanzierungsmöglichkeit in Deutschland“, so Jamal El Mallouki.
Bei der Durchsetzung des Wachstums will der Bundesverband den Plattformen auf vielerlei Arten Hilfestellung leisten. Er erarbeitet derzeit Positionspapiere dazu, wie Crowdfunding auf europäischer Ebene im Rahmen der Europäischen Kapitalmarktunion gefördert werden kann. Der Verband wird sich auch dafür einsetzen, dass die steuerlichen Vorteile, die Business Angels für Wagniskapital bekommen, auch für die Investoren auf Crowdfunding-Plattformen gelten.
In thematischen Arbeitskreisen werden sich die spezialisierten Plattformen zum Beispiel im Bereich der Immobilien, Erneuerbaren Energien und Startup-Finanzierung über gemeinsame Standards austauschen.
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