Nach über zwei Jahren intensiver Ermittlungsarbeit ist es dem Landeskriminalamt Wien in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt und internationalen Sicherheitsbehörden gelungen, eine international agierende Tätergruppe zu zerschlagen. Diese war für eine Serie von Blitzeinbrüchen in Wien verantwortlich und verursachte einen Gesamtschaden von über 1,8 Millionen Euro. Die Täter, die der organisierten Kriminalität in Serbien zugeordnet werden, verübten seit Juni 2022 insgesamt 19 Straftaten.
Das Vorgehen der Täter
Die Tätergruppe ging bei ihren Blitzeinbrüchen nach einem wiederkehrenden Muster vor. Vor den Einbrüchen stahlen sie Fahrzeuge in der Nähe der Tatorte und nutzten diese als Rammbock oder Fluchtfahrzeug. Die eigentlichen Einbrüche dauerten nur wenige Minuten: Die Täter verschafften sich gewaltsam Zutritt zu Geschäftslokalen, entwendeten hochwertige Waren – darunter Schmuck und Kameraequipment – und transportierten diese anschließend ins Ausland. Die Beute wurde dort über eine Online-Verkaufsplattform veräußert.
Ein besonders schwerer Einbruch ereignete sich im Mai 2024 in einem Juweliergeschäft im Wiener Bezirk Brigittenau. Dabei wurden Schmuckstücke im Wert von 150.000 Euro gestohlen. Insgesamt hinterließen die Täter bei ihren Aktionen neben gestohlenen Waren auch massive Sachschäden, was den Gesamtschaden auf über 1,8 Millionen Euro erhöhte.
Ermittlungen und Durchbruch
Die Ermittlungen wurden vom Landeskriminalamt Wien (Außenstelle Mitte) und dem Bundeskriminalamt geleitet. Entscheidend war die enge Zusammenarbeit mit der serbischen Polizei sowie die Unterstützung eines österreichischen Verbindungsbeamten in Serbien. Durch akribische Ermittlungsarbeit, DNA-Spuren, die Auswertung von Videoaufnahmen und einen Zugriff in Serbien, bei dem Diebesgut entdeckt wurde, konnten die Täter schließlich identifiziert werden.
Der entscheidende Schlag erfolgte am 28. Juni 2024: Spezialkräfte des EKO Cobra nahmen drei Täter in Wien fest. Ein weiterer Täter wurde bei dem Versuch, nach Slowenien auszureisen, gefasst. Bei anschließenden Hausdurchsuchungen in Wien konnten weiteres Diebesgut und Tatwerkzeuge sichergestellt werden. Zwei Mitglieder der Gruppe sind weiterhin flüchtig und werden per europäischem Haftbefehl gesucht.
Bilanz der Ermittlungen
Im Zuge der Ermittlungen konnten die Sicherheitsbehörden folgende Ergebnisse erzielen:
Festnahmen: Vier Tatverdächtige wurden festgenommen, darunter auch der mutmaßliche Kopf der Bande.
Sichergestellte Beweismittel: Die Ermittler stellten Diebesgut und Bargeld im Wert von 140.000 Euro sicher. Außerdem wurden zahlreiche Beweismittel ausgewertet, darunter DNA-Spuren und Videoaufzeichnungen.
Straftaten: Den Verdächtigen werden unter anderem folgende Delikte zur Last gelegt:
Neun Einbruchsdiebstähle größeren Ausmaßes, davon acht in Wien und einer in Hamburg
Acht Fahrzeugdiebstähle, die zur Tatvorbereitung oder Flucht dienten
Zwei Fälle von Urkundenunterdrückung
Gesamtschaden: Die Tätergruppe verursachte einen Schaden von insgesamt über 1,8 Millionen Euro.
Internationale Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg
Dieser Fall unterstreicht die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit im Kampf gegen grenzüberschreitende Kriminalität. Die Ermittlungen zeigten, wie wichtig eine enge Vernetzung zwischen nationalen und internationalen Behörden ist. Die Zusammenarbeit zwischen dem Bundeskriminalamt, dem Landeskriminalamt Wien und den serbischen Sicherheitsbehörden war ausschlaggebend für den Erfolg der Operation.
„Dieser Fall zeigt eindrücklich, wie effektiv grenzüberschreitende Polizeiarbeit sein kann. Ohne die Unterstützung unserer Partner in Serbien wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen“, erklärte ein Sprecher des Bundeskriminalamts.
Grenzüberschreitende Kriminalitätsbekämpfung als Daueraufgabe
Die erfolgreiche Zerschlagung der Tätergruppe ist ein bedeutender Schritt im Kampf gegen organisierte Kriminalität. Sie zeigt zugleich, wie anspruchsvoll die Bekämpfung solcher Banden ist, die über nationale Grenzen hinweg agieren. Dank der akribischen Ermittlungsarbeit der Behörden konnte nicht nur die Tätergruppe gestoppt, sondern auch weiterer Schaden verhindert werden.
Die Fahndung nach den flüchtigen Mitgliedern der Bande läuft weiterhin. Sicherheitsbehörden in ganz Europa sind alarmiert und arbeiten eng zusammen, um die verbleibenden Verdächtigen zu fassen und die organisierte Kriminalität weiter zu bekämpfen.
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