Internetkonzerne

Published On: Dienstag, 05.12.2023By Tags:

Große Internetkonzerne aus den USA und China kommen auch hundert Tage nach dem Inkrafttreten des europäischen Gesetzes über digitale Dienste (Digital Services Act, DSA) nicht den neuen rechtlichen Verpflichtungen nach. Das geht aus einer Studie des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) hervor.

Die Studie untersuchte die Einhaltung des DSA bei den vier großen Online-Plattformen Amazon, Booking.com, Google Shopping und YouTube. Die Ergebnisse sind alarmierend: Alle vier Unternehmen nutzen noch immer illegale Design-Tricks („Dark Patterns“), um Verbraucherinnen und Verbraucher in eine bestimmte Richtung zu lenken.

Beispielsweise nutzt Amazon einen Dark Pattern, um Abonnements zu verlängern. Die Kündigungsoption ist in den Einstellungen versteckt und nur über mehrere Klicks erreichbar. Booking.com zeichnet Nutzerinnen und Nutzer standardmäßig für E-Mail-Newsletter ein, ohne dass diese explizit zustimmen. Google Shopping zeigt Produkte mit hohen Margen bevorzugt an. Und YouTube drängt Nutzerinnen und Nutzer dazu, Premium-Mitgliedschaften abzuschließen, indem es kostenlose Inhalte künstlich verknappt.

„Die Ergebnisse unserer Studie sind ein Armutszeugnis für die großen Internetkonzerne“, kritisierte Ramona Pop, Vorständin des vzbv. „Sie zeigen, dass diese Unternehmen sich nicht an die neuen Regeln halten wollen. Das ist ein Schlag ins Gesicht der Verbraucherinnen und Verbraucher.“

Der vzbv fordert die Europäische Kommission auf, konsequent gegen die Verstöße der Internetkonzerne vorzugehen. „Die Kommission muss den DSA wirksam durchsetzen und dafür sorgen, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher vor den Tricks der Konzerne geschützt werden“, so Pop.

 

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