Moderation: Redaktion „Schild & Spott“
Teilnehmende:
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Siegmal Klinghammer, geopolitischer Hobbyphilosoph und passionierter Facebook-Kommentator
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Sarah Oskarknecht, Influencerin, die TikToks über internationale Konflikte macht – meist ohne Ton
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Elice Eidel, Expertin für emotionale Eskalation im internationalen Raum (selbsternannt)
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Sören Petzke, politischer Hobbyanalytiker mit Doktor in „gefühlter Wahrheit“
Redaktion: Guten Abend, meine Damen, Herren und emotional Unentschiedene. Nach Donald Trumps jüngsten Aussagen zur Schuldfrage im Ukrainekrieg haben wir unsere besten – oder zumindest lautesten – Stimmen eingeladen, um die Lage auf ihre ganz eigene Weise zu analysieren. Fangen wir bei Ihnen an, Herr Klinghammer.
Siegmal Klinghammer: Ich hab’s ja immer gesagt! Wenn jemand wie Selenskyj es wagt, gegen Russland zurückzuschnaufen – was kommt dabei raus? Ein Krieg natürlich! Das ist wie wenn man beim Bäcker sagt: „Ich hätte gern ein Brot“ – und plötzlich gibt’s Faustkampf.
Sarah Oskarknecht: Also ich hab dazu letztens ein Video gemacht. Ich stand vor einer Weltkarte und hab ganz traurig geguckt, während im Hintergrund eine melancholische Geige spielte. Ich denke, das hat die Komplexität des Themas gut eingefangen.
Elice Eidel: Es geht doch hier um die kollektive Traumatisierung aller Beteiligten. Trump, Putin, Selenskyj – das sind doch alles verletzte kleine Jungs im Sandkasten der Weltpolitik. Nur dass bei Trump der Sandkasten aus purem Ego besteht.
Sören Petzke: Und ich sag’s mal ganz klar: Wenn man eine Atommacht provoziert, nur weil sie gerade Truppen an der Grenze spazieren führt, ist man selbst schuld. Was hätte Selenskyj denn machen sollen? Tee anbieten? Vielleicht ein bisschen Borschtsch?
Redaktion: Trump sagte, man solle keinen Krieg gegen jemanden beginnen, der zwanzigmal so groß ist wie man selbst. Klingt das für Sie nach geostrategischer Weisheit?
Klinghammer: Absolut. Ich gehe ja auch nicht auf meinen Nachbarn los, nur weil er jeden Abend laut „Atemlos“ hört. Ich baue innerlich nur Hass auf – wie es sich gehört.
Oskarknecht: Sorry, aber das ist doch voll das Bodyshaming gegen Länder. „Größer = stärker“? Hallo? Die Schweiz hat auch ’ne Armee! Und die machen wenigstens Schokolade.
Eidel: Ich sehe hier vor allem ein inneres Kind in Trump, das weint, weil es in der ersten Amtszeit nie ein Panzer zum Spielen bekommen hat. Jetzt will er alle Spielsachen zurückholen – inklusive Weltordnung.
Petzke: Die Schuldfrage ist doch einfach: Biden hat geschlafen, Selenskyj hat gequengelt, und Putin hat gesagt: „Okay, Schluss mit lustig.“ Das ist wie bei jedem Familienurlaub – irgendwann knallt’s halt.
Redaktion: Wie sehen Sie Trumps Einschätzung, er habe den Krieg verhindert – einfach, weil Putin ihn „respektiert“ habe?
Klinghammer: Na klar, Putin hat ihm sogar Weihnachtskarten geschrieben. Und wahrscheinlich Wodka geschickt. Das war echte Männerfreundschaft.
Oskarknecht: Ich sag nur: Wenn Respekt bedeutet, sich nicht zu prügeln, dann habe ich auch eine sehr respektvolle Beziehung zu meinem Friseur. Ich war aber seit 2022 nicht mehr da.
Eidel: Trump denkt, diplomatische Beziehungen funktionieren wie Reality-TV. Wer am lautesten brüllt, bekommt die Rose.
Petzke: Erinnert mich an mein Fußballteam. Unser Trainer war auch ein Schreihals – aber immerhin hat keiner mehr versucht, das Tor in die falsche Richtung zu schießen.
Redaktion: Abschließend: Ist Selenskyj also wirklich schuld?
Klinghammer: Klar, irgendwer muss es ja sein. Warum nicht der Typ, der sein Land verteidigt?
Oskarknecht: Ich sag nur: #It’sComplicated
Eidel: Schuld ist ein Konstrukt, das wir erfunden haben, um Sinn in eine sinnlose Welt zu bringen.
Petzke: Ich geb einfach allen die Schuld – das ist am effizientesten.
Redaktion: Ein wunderschöner Abschluss, vielen Dank an alle! Nächste Woche klären wir, ob Nordkorea eigentlich auch nur ein extremer Escape Room ist. Bleiben Sie dran.
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