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Interview mit den Rechtsanwälten Maurice Högel und Jens Reime: Warum man bei BaFin-Warnmeldungen sofort rechtlichen Beistand suchen sollte

Tumisu (CC0), Pixabay
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Interviewer: Herr Högel, Herr Reime, die BaFin gibt regelmäßig Warnmeldungen zu bestimmten Unternehmen oder Finanzprodukten heraus. Warum raten Sie als erfahrene Rechtsanwälte Anlegern immer dazu, sofort rechtlichen Beistand einzuholen, wenn eine solche Warnmeldung veröffentlicht wird?

Maurice Högel: Eine BaFin-Warnmeldung ist ein ernstzunehmendes Signal. Die BaFin warnt nicht ohne Grund, sondern nur, wenn sie Anhaltspunkte dafür hat, dass Anleger massiv gefährdet sein könnten – sei es durch unzulässige Geschäftspraktiken, fehlende Lizenzen oder möglicherweise sogar betrügerische Strukturen. In solchen Fällen geht es häufig um viel Geld. Wenn Anleger zu lange warten, laufen sie Gefahr, ihr Investment vollständig zu verlieren. Ein Rechtsanwalt kann in dieser Situation schnell und gezielt prüfen, wie man rechtliche Schritte einleitet, um Vermögenswerte zu sichern oder Ansprüche geltend zu machen.

Jens Reime: Genau, und ergänzend dazu: Die rechtliche Lage in solchen Fällen ist oft komplex. Eine BaFin-Warnung deutet meist darauf hin, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen missachtet wurden – und das betrifft nicht nur das Unternehmen, sondern auch Verträge, die Anleger möglicherweise mit diesem Unternehmen abgeschlossen haben. Ein Rechtsanwalt kann frühzeitig prüfen, ob die Geschäftsmodelle überhaupt legal sind und welche rechtlichen Hebel angesetzt werden können. Das schützt Anleger vor weiteren Verlusten und hilft ihnen, ihre Rechte effektiv durchzusetzen.


Interviewer: Aber warum reicht es nicht aus, sich selbst über die BaFin-Warnmeldung zu informieren?

Maurice Högel: Eine BaFin-Warnmeldung ist in der Regel nur ein erster Hinweis. Sie sagt Anlegern: „Achtung, hier stimmt etwas nicht.“ Doch die BaFin ist keine Behörde, die individuelle Schadensfälle löst. Sie greift regulierend ein, um den Finanzmarkt insgesamt zu schützen. Für den einzelnen Anleger bedeutet das, dass er selbst aktiv werden muss, um seine Interessen zu wahren. Hier kommt der Rechtsanwalt ins Spiel: Wir können die individuelle Situation des Anlegers bewerten und sofort Maßnahmen ergreifen, um Verluste zu minimieren.

Jens Reime: Dazu kommt, dass viele Anleger oft nicht die gesamte Tragweite einer Warnmeldung verstehen. Häufig stecken dahinter komplexe rechtliche Verstöße, die auf den ersten Blick nicht erkennbar sind. Zudem verhalten sich einige Unternehmen nach einer BaFin-Warnung sehr geschickt – sie ändern ihren Namen, verlagern ihre Aktivitäten ins Ausland oder versuchen, durch irreführende Kommunikation weiter Vertrauen zu schaffen. Ein Rechtsanwalt hat das Know-how und die Mittel, solche Strategien zu durchschauen und den Anlegern frühzeitig den richtigen Weg aufzuzeigen.


Interviewer: Welche konkreten Schritte würden Sie empfehlen, wenn Anleger von einer solchen BaFin-Warnmeldung betroffen sind?

Maurice Högel: Der erste Schritt ist, die eigenen Unterlagen zusammenzustellen: Verträge, Zahlungsbelege, E-Mails oder sonstige Kommunikation mit dem betroffenen Unternehmen. Diese Unterlagen liefern uns eine erste Grundlage, um zu prüfen, ob rechtliche Ansprüche bestehen und wie wir diese durchsetzen können.

Jens Reime: Parallel dazu sollte der Rechtsanwalt direkt Kontakt mit dem Unternehmen aufnehmen, um zu klären, ob es Möglichkeiten gibt, das Investment zu sichern – zum Beispiel durch die Rückabwicklung von Verträgen. Falls nötig, kann man gerichtliche Schritte einleiten oder das Unternehmen auch strafrechtlich zur Verantwortung ziehen.


Interviewer: Es gibt Anleger, die denken, dass ein Rechtsanwalt in solchen Fällen nur zusätzliche Kosten verursacht. Was entgegnen Sie solchen Bedenken?

Jens Reime: Ich verstehe diese Sorge, aber sie beruht oft auf einem Missverständnis. Ja, die Einschaltung eines Rechtsanwalts kostet Geld. Aber man muss hier das Verhältnis sehen: Ohne rechtlichen Beistand riskieren Anleger häufig, ihr gesamtes Investment zu verlieren. Ein Anwalt hilft dabei, diese Verluste zu minimieren oder – im besten Fall – vollständig abzuwenden. Langfristig ist das ein klarer Vorteil.

Maurice Högel: Zudem gibt es in vielen Fällen die Möglichkeit, die Kosten zu reduzieren. Manche Anleger haben Rechtsschutzversicherungen, die solche Fälle abdecken. Und selbst wenn nicht, bieten wir häufig alternative Vergütungsmodelle an, etwa Erfolgshonorare. Letztendlich geht es darum, dass sich die Investition in rechtlichen Beistand oft mehr als auszahlt.


Interviewer: Abschließend: Welche Botschaft möchten Sie Anlegern mitgeben, die von einer BaFin-Warnmeldung betroffen sind?

Maurice Högel: Zögern Sie nicht, handeln Sie sofort. Jede Verzögerung kann Ihre Chancen auf Schadensbegrenzung erheblich verringern. Ein Rechtsanwalt ist in dieser Situation Ihr wichtigster Partner, um Klarheit zu schaffen und Ihre Rechte durchzusetzen.

Jens Reime: Ganz genau. Eine BaFin-Warnmeldung ist ein klarer Warnschuss. Wer jetzt aktiv wird, erhöht die Chance, sein Vermögen zu schützen und den Schaden zu begrenzen. Sehen Sie uns als Ihre rechtliche Absicherung in einem komplexen Finanzumfeld. Wir sind da, um Sie zu unterstützen – und zwar effizient und zielgerichtet.

Interviewer: Vielen Dank, Herr Högel und Herr Reime, für die klaren und wertvollen Einblicke!

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