Interviewer: Herr Roland Z., vielen Dank, dass Sie uns von Ihren Erfahrungen mit der MCM AG berichten. Können Sie uns einen kurzen Überblick geben, worum es in Ihrem Fall geht?
Herr Roland Z.: Gerne. Ich habe im Jahr 2007 eine Beteiligung bei der MCM AG abgeschlossen, und zwar in Form einer „atypischen stillen Gesellschaftsbeteiligung“. Die Investition betrug damals 14.800 Euro, plus ein Agio von 888 Euro. Die Laufzeit des Vertrags wurde auf 15 Jahre festgelegt, also bis Ende 2022. Eigentlich dachte ich, dass die Abwicklung nach Vertragsende problemlos und transparent ablaufen würde – doch leider stellte sich das Gegenteil heraus.
Interviewer: Was ist passiert? Welche Probleme sind aufgetreten?
Herr Roland Z.: Anfangs schien alles gut zu laufen. Ich erhielt jährlich Kontoauszüge über die Entwicklung meiner Beteiligung. Der letzte dieser Auszüge, datiert auf den 31.12.2021, wies einen „prognostizierten Basisgewinn“ von über 10.190 Euro aus. Insgesamt erwartete ich also – einschließlich meiner ursprünglichen Einlage – eine Rückzahlung von etwa 25.000 Euro.
Interviewer: Und was haben Sie tatsächlich erhalten?
Herr Roland Z.: Ich habe die Beteiligung zum 31.12.2022 ordnungsgemäß gekündigt, und die MCM AG hat diese Kündigung im September 2021 bestätigt. Man bot mir sogar eine Verlängerung an, da die Entwicklung der Anlage angeblich positiv sei. Doch im Oktober 2023 erhielt ich die Mitteilung über mein Abfindungsguthaben, und das betrug überraschenderweise nur 14.800 Euro – also lediglich meine ursprüngliche Einlage ohne die erwarteten Gewinne. Das kam völlig unerwartet.
Interviewer: Hat die MCM AG Ihnen eine Erklärung für diese Differenz gegeben?
Herr Roland Z.: Leider nein, zumindest keine nachvollziehbare. Die MCM AG behauptet, dass die Berechnung des Abfindungsguthabens korrekt nach den Bestimmungen des atypischen stillen Gesellschaftsvertrags erfolgt sei. Doch bis heute liegt kein Jahresabschlussbericht für 2022 vor, der diese Berechnung bestätigen würde. Ich habe mehrfach um eine detaillierte Erläuterung gebeten, aber die Antworten der MCM AG waren vage und oft voller Entschuldigungen.
Interviewer: Das klingt in der Tat frustrierend. Haben Sie rechtliche Unterstützung in Anspruch genommen?
Herr Roland Z.: Ja, im März 2024 habe ich eine Anwältin eingeschaltet, um die Angelegenheit außergerichtlich zu klären. Frau Bontschev, meine Anwältin, hat wiederholt versucht, von der MCM AG genauere Informationen zu bekommen. Doch auch der Anwalt der MCM AG hat nur ausweichend und verzögert reagiert. Mittlerweile hat mir Frau Bontschev empfohlen, den Fall gerichtlich weiterzuverfolgen, da eine außergerichtliche Lösung wohl kaum Aussicht auf Erfolg hat.
Interviewer: Sie haben sich auch an das Verbraucherschutzportal „DieBewertung.de“ gewandt. Was erwarten Sie sich davon?
Herr Roland Z.: Frau Bontschev hat mir vorgeschlagen, die Geschäftspraktiken der MCM AG auf einer Plattform wie „DieBewertung.de“ öffentlich zu machen, um andere Anleger zu warnen. Mir geht es nicht nur um meinen Fall, sondern auch darum, potenzielle Investoren über die Risiken zu informieren. Es scheint, dass die MCM AG eine intransparente und möglicherweise unlautere Praxis verfolgt. Anleger sollten das wissen, bevor sie sich auf ein solches Investment einlassen.
Interviewer: Wie würden Sie die Geschäftspraktiken der MCM AG insgesamt beschreiben?
Herr Roland Z.: Ich bin enttäuscht und fühle mich betrogen. Selbst wenn eine Anlage Verluste bringen kann, erwarte ich als Anleger eine klare und nachvollziehbare Kommunikation. In meinem Fall wurde das nicht gewährleistet. Die Vorgehensweise der MCM AG erscheint mir unlauter und möglicherweise sogar betrügerisch. Transparenz und Ehrlichkeit sollten bei Finanzanlagen an oberster Stelle stehen.
Interviewer: Herr Roland Z., vielen Dank für Ihre Offenheit. Wir hoffen, dass Ihre Geschichte anderen Anlegern hilft, wachsam zu sein, und wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Klärung Ihrer Angelegenheit.
Herr Roland Z.: Danke Ihnen. Ich hoffe ebenfalls, dass sich andere Investoren genau informieren und sich nicht in ähnliche Schwierigkeiten begeben. Anleger haben ein Recht auf Transparenz, und ich möchte dazu beitragen, dass solche Fälle ans Licht kommen.
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