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Interview mit Maurice Högel, Experte für Verbraucherschutz im Bereich Solarenergie

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Interviewer: Herr Högel, immer mehr Hausbesitzer werden Opfer von Betrugsmaschen im Zusammenhang mit Photovoltaikanlagen. Ein besonders bekannter Fall ist der der Firma „Energieperten“. Was zeichnet diese Betrugsmasche aus?

Maurice Högel: Der Fall „Energieperten“ ist leider exemplarisch für eine wachsende Problematik in der Solarbranche. Die Betrüger locken Kunden mit vermeintlich attraktiven Angeboten für Photovoltaikanlagen, kassieren hohe Anzahlungen und erfinden dann Ausreden, warum die Montage nicht wie geplant stattfinden kann. Im Fall der „Energieperten“ war es häufig „Corona“ oder „Lieferprobleme“. Das Geld der Kunden verschwindet, und die versprochenen Anlagen werden nie geliefert oder installiert. Am Ende bleibt den Betroffenen nicht nur der finanzielle Schaden, sondern oft auch ein großer Vertrauensverlust.


Interviewer: Der Geschäftsführer Dustin M. soll ein Leben in Luxus führen, finanziert durch die Betrügereien. Wie reagieren die Opfer darauf?

Maurice Högel: Für die Geschädigten ist das natürlich ein zusätzlicher Schlag ins Gesicht. Sie sehen auf sozialen Medien, wie Dustin M. seinen luxuriösen Lebensstil präsentiert – teure Reisen, Sportwagen, Designerkleidung – während sie selbst um ihr verlorenes Geld kämpfen. Diese Zurschaustellung wirkt wie Hohn und verstärkt das Gefühl von Hilflosigkeit. Es zeigt auch die Dreistigkeit, mit der solche Betrüger vorgehen, ohne Rücksicht auf die finanziellen und emotionalen Schäden, die sie anrichten.


Interviewer: Was sind die rechtlichen Konsequenzen für solche Betrüger?

Maurice Högel: In Fällen wie diesem drohen den Verantwortlichen strafrechtliche Konsequenzen, insbesondere wegen gewerbsmäßigen Betrugs. Dustin M. ist bereits vorbestraft, was zeigt, dass es sich um einen Wiederholungstäter handelt. Die Ermittlungen in diesem Fall laufen noch, aber je nach Schadenshöhe und Beweislage kann es zu einer Haftstrafe kommen. Doch selbst wenn es zu einer Verurteilung kommt, ist es für die Opfer oft schwierig, ihr Geld zurückzuerhalten, da die Täter das Geld meist bereits ausgegeben oder verschoben haben.


Interviewer: Wie können sich Verbraucher vor solchen Betrugsmaschen schützen?

Maurice Högel: Es gibt einige wichtige Schritte, die Verbraucher beachten sollten. Erstens: Überprüfen Sie das Unternehmen gründlich. Schauen Sie nach Kundenbewertungen, Referenzen und ob das Unternehmen in Branchenverzeichnissen oder bei der Handwerkskammer registriert ist. Zweitens: Zahlen Sie nie hohe Anzahlungen, ohne eine klare vertragliche Absicherung. Seriöse Anbieter verlangen oft nur geringe Vorauszahlungen oder arbeiten mit Treuhandkonten. Drittens: Seien Sie wachsam bei Angeboten, die deutlich günstiger erscheinen als der Marktstandard. Betrüger locken oft mit unrealistischen Preisen, um Vertrauen zu gewinnen.

Ein weiterer wichtiger Punkt: Nutzen Sie Online-Portale wie die der Verbraucherzentralen oder Plattformen wie „Marktcheck“, die regelmäßig über Betrugsfälle berichten.


Interviewer: Gibt es weitere Maßnahmen, die Sie empfehlen würden?

Maurice Högel: Ja, definitiv. Ich empfehle, sich vor Vertragsabschlüssen mit unabhängigen Experten oder Beratungsstellen in Verbindung zu setzen, um die Angebote und Verträge prüfen zu lassen. Wenn es schon zu Unregelmäßigkeiten kommt, sollten Betroffene sofort juristischen Rat einholen und bei der Polizei Anzeige erstatten. Je schneller gehandelt wird, desto größer ist die Chance, den Schaden zu minimieren. Außerdem sollten Verbraucher immer kritisch bleiben: Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das oft auch.


Interviewer: Vielen Dank, Herr Högel, für die wertvollen Informationen.

Maurice Högel: Sehr gerne. Ich hoffe, dass dieses Interview dazu beiträgt, Verbraucher besser zu informieren und vor Betrügereien zu schützen.

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