Interview mit Rechtsanwältin Kerstin Bontschev über die Invest Immo AG
Interviewer: Guten Tag, Frau Bontschev. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben. Die Debatte um die Invest Immo AG und deren Online-Präsenzen auf investimmoag.com und management-investimmoag.com hat für viel Aufsehen gesorgt. Was können Sie uns über diesen Fall erzählen?
Kerstin Bontschev: Guten Tag und danke für die Einladung. Der Fall der Invest Immo AG ist tatsächlich sehr besorgniserregend. Wir haben es hier mit einer Plattform zu tun, die hohe Renditen und professionelle Betreuung verspricht, jedoch in Wahrheit auf einem möglichen Betrugssystem basiert, das darauf abzielt, Anlegergelder abzuzweigen.
Interviewer: Es gibt Berichte über anonymisierte Domainregistrierungen und widersprüchliche Informationen. Wie bewerten Sie diese Praktiken aus rechtlicher Sicht?
Kerstin Bontschev: Die Anonymisierung von Domainregistrierungen ist an sich nicht illegal, wirft jedoch Fragen auf, wenn ein Unternehmen behauptet, seit über 30 Jahren im Geschäft zu sein. Die Widersprüche zwischen den Online-Angaben und den tatsächlichen Handelsregistereinträgen sind eindeutige Warnsignale. Dies deutet auf eine bewusste Täuschung hin, die potenziell rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann.
Interviewer: Die Schweizer FINMA und Ihre Kanzlei haben bereits Warnungen ausgesprochen. Wie gehen Behörden und Rechtsexperten vor, um Investoren zu schützen?
Kerstin Bontschev: Behörden wie die FINMA spielen eine entscheidende Rolle, indem sie öffentliche Warnungen aussprechen und Ermittlungen einleiten. Als Rechtsanwälte unterstützen wir Betroffene dabei, ihre Rechte geltend zu machen und, wenn möglich, ihr Geld zurückzuerhalten. Unser Ziel ist es, das Bewusstsein zu schärfen und rechtliche Schritte gegen solche betrügerischen Akteure einzuleiten.
Interviewer: Was sollten potenzielle Investoren tun, um sich vor solchen Betrügereien zu schützen?
Kerstin Bontschev: Es ist essenziell, vor einer Investition gründliche Recherchen anzustellen. Dazu gehört die Überprüfung der Handelsregistereinträge, das Lesen von unabhängigen Bewertungen und die Suche nach offiziellen Warnungen von Regulierungsbehörden. Skepsis ist besonders dann geboten, wenn hohe Renditen ohne erkennbares Risiko versprochen werden.
Interviewer: Abschließend, wie sehen Sie die Zukunft solcher betrügerischen Plattformen und die Rolle der Rechtsdurchsetzung?
Kerstin Bontschev: Leider werden solche Betrugsfälle immer ausgeklügelter. Doch gleichzeitig verbessern sich auch die Technologien und Methoden zur Aufdeckung und Bekämpfung solcher Betrügereien. Die Zusammenarbeit zwischen Anlegern, Rechtsexperten und Behörden ist entscheidend, um diese Plattformen zu identifizieren und unschädlich zu machen. Unsere Kanzlei bleibt in diesem Kampf an vorderster Front.
Interviewer: Frau Bontschev, vielen Dank für Ihre Einsichten und die wertvollen Informationen. Wir hoffen, dass unsere Zuschauer nun besser über die Risiken solcher Investitionsplattformen informiert sind.
Kerstin Bontschev: Ich danke Ihnen. Es ist mir ein Anliegen, dass Investoren informierte Entscheidungen treffen und ihr hart verdientes Geld schützen.
Kommentar hinterlassen