Startseite Interviews Interview mit Rechtsanwältin Kerstin Bontschev zu den Insolvenzen von Immobilienunternehmen
Interviews

Interview mit Rechtsanwältin Kerstin Bontschev zu den Insolvenzen von Immobilienunternehmen

styles66 (CC0), Pixabay
Teilen

Frage: Frau Bontschev, die Insolvenzen von Immobilienunternehmen nehmen in letzter Zeit zu. Was bedeutet das für die Gläubiger dieser Unternehmen?

Antwort: Für die Gläubiger bedeutet das, dass sie mit ihren Forderungen in der Regel nicht mehr vollständig aus dem Vermögen der insolventen Unternehmen befriedigt werden können. Die Insolvenzverwalter werden zunächst versuchen, so viel Geld wie möglich für die Gläubiger zu erwirtschaften. Dazu werden sie die Immobilien der Unternehmen verkaufen und die Forderungen der Gläubiger gegenüber Dritten durchsetzen.

Frage: Was können Gläubiger jetzt tun, um ihre Forderungen zu sichern?

Antwort: Gläubiger sollten sich zunächst bei dem Insolvenzverwalter melden und ihre Forderungen anmelden. Dies ist bis zum Ablauf der Insolvenzantragsfrist, die in der Regel drei Monate beträgt, möglich. Gläubiger, die ihre Forderungen nicht rechtzeitig anmelden, können ihre Forderungen im Nachrang verlieren.

Gläubiger sollten sich außerdem überlegen, ob sie einen Insolvenzverwalter wählen wollen. Die Gläubigerversammlung kann einen Insolvenzverwalter wählen, wenn sie mit der Arbeit des vom Gericht bestellten Insolvenzverwalters nicht zufrieden ist.

Frage: Gibt es für Gläubiger von Immobilienunternehmen noch Hoffnung, dass sie ihre Forderungen vollständig oder zumindest teilweise zurückerhalten?

Antwort: Die Chancen für eine vollständige oder teilweise Rückzahlung der Forderungen sind in der Regel gering. Die Immobilienunternehmen haben in der Regel erhebliche Schulden, die das Vermögen der Unternehmen übersteigen.

Es gibt jedoch einige Faktoren, die die Chancen für eine höhere Rückzahlung erhöhen können. Dazu gehören:

Ein hoher Wert der Immobilien der insolventen Unternehmen
Eine erfolgreiche Durchsetzung von Forderungen gegenüber Dritten
Eine hohe Beteiligung der Gläubiger an der Insolvenzverwaltung

Frage: Was kann man tun, um sich vor Insolvenzen von Immobilienunternehmen zu schützen?

Antwort: Es gibt einige Dinge, die man tun kann, um sich vor Insolvenzen von Immobilienunternehmen zu schützen. Dazu gehören:

Eine sorgfältige Auswahl der Geschäftspartner
Eine regelmäßige Überprüfung der Finanzsituation der Geschäftspartner
Eine Vereinbarung von Zahlungszielen, die das eigene Liquiditätsrisiko minimieren

Fazit:

Die Insolvenzen von Immobilienunternehmen sind ein Rückschlag für die Gläubiger dieser Unternehmen. Die Chancen für eine vollständige oder teilweise Rückzahlung der Forderungen sind in der Regel gering. Gläubiger sollten sich daher frühzeitig bei dem Insolvenzverwalter melden und ihre Forderungen anmelden

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Ähnliche Beiträge
Interviews

Interview: Rechtsanwalt Jens Reime erklärt, was betroffene Anleger jetzt tun können

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnt vor Angeboten auf der Website tagesgeldvergleich24.com....

Interviews

Interview mit Rechtsanwalt Jens Reime: „Ein System, das Missbrauch geradezu einlädt“

Interviewer: Herr Reime, im Fall der „WSW“ und ihres Gründers Frank-Peter Evertz...

Interviews

Interview mit Rechtsanwältin Kerstin Bontschev: „Sicher am Finanzmarkt – Betrugsmaschen erkennen“

Redaktion: Frau Bontschev, immer wieder werden Anleger Opfer von Betrugsmaschen. Was sind...