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Interview mit Rechtsanwältin Kerstin Bontschev zum Thema Totalverlustrisiko bei Investments

styles66 (CC0), Pixabay
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Interviewer: Frau Bontschev, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview nehmen. Wir möchten uns heute mit Ihnen über das Thema Totalverlustrisiko bei Investments unterhalten.

Bontschev: Gerne.

Interviewer: Was versteht man unter Totalverlustrisiko?

Bontschev: Das Totalverlustrisiko ist das Risiko, dass ein Anleger sein gesamtes eingesetztes Kapital verliert. Dieses Risiko besteht bei allen Investments, bei denen der Wert des Investments nicht garantiert ist.

Interviewer: Welche Investments sind mit einem Totalverlustrisiko verbunden?

Bontschev: Beispiele für Investments mit Totalverlustrisiko sind:

Kryptowährungen: Kryptowährungen sind digitale Währungen, die nicht von einer Zentralbank ausgegeben werden. Sie sind volatil und ihr Wert kann stark schwanken. In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Fälle, in denen Kryptowährungen ihren Wert vollständig verloren haben.

Start-ups: Start-ups sind junge Unternehmen, die noch in der Anfangsphase sind. Sie sind oft mit einem hohen Risiko verbunden, da sie noch nicht bewiesen haben, dass sie erfolgreich sein können. In der Regel sind die Anteile an Start-ups nicht an der Börse gelistet, was es schwierig macht, sie zu verkaufen.

Geschlossene Fonds: Geschlossene Fonds sind Investmentfonds, die für eine begrenzte Zeit existieren. Sie sind oft in illiquide Vermögenswerte wie Immobilien oder Schiffe investiert. In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Fälle, in denen geschlossene Fonds ihr gesamtes Vermögen verloren haben.

CFDs: CFDs sind Derivate, die den Wert eines zugrunde liegenden Vermögenswerts, wie z. B. einer Aktie oder einer Währung, abbilden. CFDs sind mit einem hohen Leveragefaktor verbunden, was bedeutet, dass Anleger mit einem kleinen Einsatz große Gewinne oder Verluste erzielen können. In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Fälle, in denen Anleger ihr gesamtes Kapital mit CFDs verloren haben.

Interviewer: Muss ein Finanzberater einen Anleger auf das Totalverlustrisiko hinweisen?

Bontschev: Ja, ein Finanzberater hat eine Aufklärungspflicht gegenüber seinen Kunden. Er muss den Kunden über die Risiken eines Investments informieren, auch über das Totalverlustrisiko.

Interviewer: Was passiert, wenn ein Finanzberater diese Aufklärungspflicht nicht erfüllt?

Bontschev: Wenn ein Finanzberater die Aufklärungspflicht nicht erfüllt und der Kunde aufgrund dessen sein gesamtes Kapital verliert, kann der Kunde den Finanzberater auf Schadensersatz verklagen.

Interviewer: Was versteht man unter einer Vermögensschadenshaftpflicht?

Bontschev: Eine Vermögensschadenshaftpflicht ist eine Versicherung, die den Finanzberater im Falle eines Schadensersatzanspruchs des Kunden absichert.

Interviewer: Vielen Dank für das Interview, Frau Bontschev.

Bontschev: Gern geschehen.

Fazit:

Anleger sollten sich vor Investments mit Totalverlustrisiko bewusst sein, dass sie ihr gesamtes eingesetztes Kapital verlieren können. Daher sollten diese Investments nur von Anlegern getätigt werden, die sich der Risiken bewusst sind und diese eingehen können. Finanzberater haben eine Aufklärungspflicht gegenüber ihren Kunden und müssen den Kunden über die Risiken eines Investments informieren, auch über das Totalverlustrisiko. Wenn ein Finanzberater diese Aufklärungspflicht nicht erfüllt, kann der Kunde den Finanzberater auf Schadensersatz verklagen.

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