Moderator: Guten Tag, Frau Bontschev. Vielen Dank, dass Sie heute hier sind. Wir möchten mit Ihnen über die aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit KAGB Fonds sprechen. Könnten Sie uns bitte erläutern, worum es dabei geht?
Kerstin Bontschev: Natürlich, ich freue mich, Ihre Fragen zu beantworten. Wir haben heute erfahren, dass es Unruhe bei den geschlossenen Immobilienfonds gibt. Genauer gesagt geht es um die PROJECT Metropolen 22. Die Meldung kam überraschend, dass der Vertrieb dieser Fonds mit sofortiger Wirkung gestoppt wird. Dieser Schritt erfolgt aufgrund von zwei Insolvenzen.
Moderator: Welche Hintergründe stecken hinter dieser Entscheidung?
Kerstin Bontschev: Die PROJECT Metropolen 22 sind Fonds, die nach dem Kapitalanlagegesetzbuch, kurz KAGB, operieren. Die Gesellschaft, die hinter diesen Fonds steht, ist verantwortlich für die Anlage und Verwaltung der Mittel der Anleger. Dabei folgt sie einer festgelegten Anlagestrategie zur gemeinschaftlichen Kapitalanlage gemäß den Paragraphen §3 273 bis 277 und 285 bis 292 des KAGB. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Erwerb, Halten und Verwalten von Beteiligungen im Bereich der Immobilienentwicklung.
Moderator: Wie hat das betroffene Unternehmen darauf reagiert?
Kerstin Bontschev: Auf der Webseite des Unternehmens wurde eine Mitteilung veröffentlicht, in der verkündet wird, dass Anträge auf Regelinsolvenz für die Tochtergesellschaften PROJECT Immobilien Wohnen und Gewerbe GmbH sowie PROJECT Immobilien Management GmbH gestellt wurden. Diese Anträge wurden bei ihrem Asset Manager, der PROJECT Immobilien Gruppe, eingereicht. Weitere Informationen sollen folgen, sobald sie verfügbar sind. In der Zwischenzeit wird gebeten, von Anfragen und Rückfragen abzusehen.
Moderator: Welche Auswirkungen haben diese Insolvenzanträge?
Kerstin Bontschev: Die Insolvenzanträge haben zur vorläufigen Anordnung von Insolvenzverwaltungen über die Unternehmen PROJECT Immobilien Management GmbH und PROJECT Immobilien Wohnen und Gewerbe GmbH durch das Amtsgericht Nürnberg geführt. Diese Maßnahmen wurden aufgrund entsprechender Anträge eingeleitet. Diese Insolvenzverwaltungen haben das gemeinsame Ziel, die Vermögenswerte der betroffenen Unternehmen vor nachteiligen Veränderungen zu schützen. Dafür wurden vorläufige Insolvenzverwalter ernannt, die die Geschäfte überwachen und sicherstellen, dass Verfügungen nur mit ihrer Zustimmung rechtskräftig sind.
Moderator: Könnten Sie uns den Begriff „Metropolen 22“ näher erläutern?
Kerstin Bontschev: Selbstverständlich. „Metropolen 22“ ist ein Alternativer Investmentfonds, kurz AIF. Im Gegensatz zu herkömmlichen Investmentfonds, die vorwiegend in Aktien und Wertpapiere investieren, legt ein AIF den Fokus auf Sachwerte. Diese können Immobilien, Schiffe, Flugzeuge oder erneuerbare Energien sein. Ein AIF operiert in einem klar definierten Rahmen und setzt seine Geldmittel für spezifische Sachwerte ein. Die Anteilsscheine an diesen Sachwerten werden nicht an der Börse, sondern auf dem sogenannten Zweitmarkt gehandelt.
Moderator: Welche Bedeutung haben Alternative Investmentfonds heute?
Kerstin Bontschev: Alternative Investmentfonds sind heute eine weit verbreitete Form von Sachwertinvestments. Im Unterschied zu herkömmlichen Investmentfonds investieren sie gezielt in bestimmte Sachwerte. Diese Form von Investmentvermögen unterliegt strengen gesetzlichen Regelungen, die genau festlegen, in welche Sachwerte investiert werden darf.
Moderator: Welchen Rat haben Sie für Anleger in dieser Situation?
Kerstin Bontschev: Anleger sollten wachsam bleiben und verstehen, was mit ihren Beteiligungen geschieht. Wir stehen seit über 20 Jahren Anlegern in solchen Angelegenheiten beratend zur Seite und sind gerne bereit, alle Fragen zu beantworten und Unterstützung zu bieten.
Moderator: Vielen Dank für Ihre Einblicke und Erklärungen, Frau Bontschev.
Kerstin Bontschev: Ich danke Ihnen für die Möglichkeit, über diese wichtigen Angelegenheiten zu sprechen. Gerne stehe ich zur Verfügung, um weitere Informationen zu liefern und Anlegern bei ihren Fragen zu helfen.
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