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Interview mit Rechtsanwalt Daniel Blazek zum Thema „Risiko einer Kapitalanlage im Solarbereich“

Tumisu (CC0), Pixabay
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Interviewer: Herr Blazek, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, um mit uns über das Thema Kapitalanlagen im Solarbereich zu sprechen. Solarinvestitionen gelten oft als ökologisch sinnvoll und wirtschaftlich attraktiv. Welche Risiken sollten Anleger jedoch in Betracht ziehen?

Daniel Blazek: Vielen Dank für die Einladung. Solarinvestitionen bieten in der Tat zahlreiche Vorteile, insbesondere im Hinblick auf die Nachhaltigkeit und die Förderung erneuerbarer Energien. Dennoch gibt es spezifische Risiken, die Anleger bewusst sein sollten. Diese Risiken sind vielfältig und reichen von finanziellen Unsicherheiten bis hin zu regulatorischen und technischen Herausforderungen.

Interviewer: Können Sie uns einige dieser Risiken genauer erläutern?

Daniel Blazek: Gerne. Ein zentrales Risiko ist das Finanzierungsrisiko. Viele der vorgestellten Anlagen, wie die hier beschriebenen Solarpark-Beteiligungen oder Solarfonds, basieren auf Nachrangdarlehen oder Private Placements. Diese Finanzierungsformen beinhalten ein erhebliches Risiko, da sie im Falle einer Insolvenz nachrangig bedient werden, was bedeutet, dass Anleger möglicherweise ihr gesamtes eingesetztes Kapital verlieren könnten. Es ist entscheidend, dass Anleger die Bedingungen der Finanzierung genau verstehen und sich der Möglichkeit eines Totalverlusts bewusst sind.

Ein weiteres wichtiges Risiko ist das Marktrisiko. Obwohl die garantierte Einspeisevergütung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eine gewisse Stabilität bietet, sind zukünftige Entwicklungen, wie Änderungen in der staatlichen Förderung oder Schwankungen bei den Marktpreisen für Strom, schwer vorhersehbar. Dies könnte die Rentabilität der Projekte beeinträchtigen, insbesondere wenn die Solarparks auf hohe Marktpreise angewiesen sind, um rentabel zu bleiben.

Interviewer: Wie sieht es mit den technischen Risiken aus?

Daniel Blazek: Technische Risiken sind ebenfalls von großer Bedeutung. Solaranlagen sind zwar relativ wartungsarm, aber dennoch anfällig für technische Probleme. Die Qualität der Anlagenkomponenten, wie Module und Wechselrichter, spielt eine wesentliche Rolle. Mängel bei der Installation oder unzureichende Wartung können zu Ertragseinbußen führen. Zudem kann es zu unerwarteten Ausfällen kommen, die kostspielige Reparaturen erfordern und die Rendite schmälern.

Ein weiteres technisches Risiko ist die Abhängigkeit von externer Wartung und Betrieb. Sollte das Unternehmen, das für die Wartung der Anlage verantwortlich ist, in finanzielle Schwierigkeiten geraten oder die Qualitätsstandards nicht einhalten, kann dies ebenfalls die Erträge beeinträchtigen.

Interviewer: Welche rechtlichen Risiken bestehen bei Solarinvestitionen?

Daniel Blazek: Rechtliche Risiken spielen insbesondere bei der Strukturierung der Fonds und Beteiligungen eine Rolle. Es ist wichtig, die rechtliche Struktur der Anlage genau zu prüfen, da bestimmte Konstruktionen, wie Nachrangdarlehen oder Beteiligungen an geschlossenen Fonds, unterschiedliche Haftungs- und Verlustszenarien mit sich bringen. Anleger
sollten sicherstellen, dass die Vertragsbedingungen transparent und verständlich sind und keine unangemessenen Haftungsrisiken oder Verpflichtungen beinhalten.

Darüber hinaus müssen Anleger sich der regulatorischen Risiken bewusst sein. Gesetzliche Änderungen, insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien, können erhebliche Auswirkungen auf die Rentabilität von Solaranlagen haben. Beispielsweise könnten Änderungen im EEG oder in der Steuerpolitik die Einnahmen und somit die Ausschüttungen an die Anleger beeinflussen.

Interviewer: Was sollten Anleger tun, um diese Risiken zu minimieren?

Daniel Blazek: Zunächst einmal sollten Anleger umfassende Due Diligence betreiben. Das bedeutet, dass sie sich gründlich über das Unternehmen, die spezifische Anlage und die zugrunde liegende Technologie informieren sollten. Es ist auch ratsam, sich unabhängige Beratung einzuholen, um ein besseres Verständnis der Risiken und Chancen zu bekommen.

Zudem sollten sie sich bewusst machen, dass Solarinvestitionen langfristige Engagements sind. Eine breite Diversifikation des Anlageportfolios kann dazu beitragen, das Risiko zu streuen. Es ist auch wichtig, sich über die Liquidität der Investition im Klaren zu sein, da viele dieser Anlagen lange Laufzeiten haben und es schwierig sein kann, das investierte Kapital vorzeitig zurückzuerhalten.

Schließlich ist es essenziell, die vertraglichen Rahmenbedingungen und die Finanzstruktur der Anlage genau zu prüfen, um sicherzustellen, dass diese den individuellen Risikopräferenzen entsprechen.

Interviewer: Abschließend, welche Rolle spielt die Transparenz in solchen Anlagen?

Daniel Blazek: Transparenz ist von entscheidender Bedeutung. Anleger sollten nur in Projekte investieren, die eine hohe Transparenz in Bezug auf ihre Struktur, Risiken und erwarteten Renditen bieten. Unternehmen, die bereit sind, klare, detaillierte Informationen zur Verfügung zu stellen und offen mit potenziellen Risiken umgehen, sind oft vertrauenswürdiger. Fehlende Transparenz oder vage Angaben sollten immer ein Warnsignal sein.

Interviewer: Vielen Dank, Herr Blazek, für Ihre wertvollen Einblicke in die Risiken von Kapitalanlagen im Solarbereich. Daniel Blazek: Es war mir ein Vergnügen. Anleger sollten sich immer umfassend informieren und sich der Risiken bewusst sein, bevor sie eine Entscheidung treffen. Nur so können sie sicherstellen, dass sie fundierte und langfristig tragfähige Investitionen tätigen.

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